A7-Leaks enthüllen 8-Milliarden-Krypto-Pipeline zur Unterstützung von Russlands Schattenpolitik
Ein neu aufgetauchter Datensatz legt ein weitreichendes Finanzgeflecht offen, das auf Kryptowährungen setzt, um internationale Sanktionen zu umgehen und politischen Einfluss in Moldau zu sichern. Über ein Netzwerk von Unternehmen flossen Milliardenbeträge in digitale Vermögenswerte, wobei vor allem Stablecoins eine zentrale Rolle spielten.
Die Unterlagen belegen enge Verbindungen zwischen dem A7-Netzwerk, der russischen Promsvyazbank (PSB) sowie einer eigens entwickelten, rubelgebundenen Kryptowährung. Mit Handelsvolumina in Milliardenhöhe diente dieses Konstrukt nicht nur der Umgehung westlicher Sanktionen, sondern auch der gezielten Finanzierung politischer Kampagnen in Moldau während entscheidender Wahlphasen.
Wie Ilan Shor A7 zum Drehkreuz für Sanktionsumgehung machte
Nach seiner Verurteilung wegen Finanzdelikten verlagerte Ilan Shor seine Aktivitäten zunehmend in den Kryptobereich. So gelang es ihm, trotz internationaler Strafmaßnahmen Kapitalströme weiter zu kontrollieren und neue Strukturen aufzubauen. Mit der Gründung von A7 im Jahr 2024 etablierte er ein Netzwerk, das gezielt darauf ausgerichtet war, westliche Finanzbarrieren zu umgehen.
Ein entscheidender Faktor war die Kooperation mit der Promsvyazbank, einem staatlich kontrollierten russischen Kreditinstitut, das selbst unter Sanktionen steht. Diese Partnerschaft verschaffte A7 direkten Zugang zu einem Finanzakteur mit Erfahrung in sensiblen Transaktionen für den russischen Verteidigungssektor. Damit positionierte sich A7 als Schnittstelle zwischen staatlichen Interessen und privaten Netzwerken.
Die Dimensionen sind enorm: Innerhalb von nur zehn Monaten bewegte A7 7,5 Billionen Rubel (rund 89 Mrd. USD) im Auftrag russischer Unternehmen – ein klarer Hinweis darauf, dass es sich nicht um ein Randphänomen, sondern um ein großangelegtes Finanzsystem handelt.
Das hybride Finanzmodell
A7 kombinierte klassische Finanzinstrumente mit digitalen Lösungen:
Methode | Funktion im System |
---|---|
Bargeld | Direkte Zahlungen außerhalb der Bankenaufsicht |
Schuldscheine | Formale Absicherung von Transaktionen |
USDT (Tether) | Schnelle, grenzüberschreitende Wertübertragungen |
Zwischenfirmen | Abwicklung über Standorte wie Kirgisistan |
Mit dieser Mischung konnte A7 Zahlungen verschleiern, die Abhängigkeit vom westlich dominierten Finanzsystem verringern und zugleich neue Handelskanäle erschließen.
Kryptowährungen als strategisches Werkzeug
Interne Dokumente zeigen, dass A7 Kryptowährungen nicht nur als Zahlungsmittel, sondern als zentrale Säule der eigenen Finanzarchitektur nutzte. In internen Chats wurde über Transfers in Millionenhöhe in USDT diskutiert, die zur Verwaltung der Kassen dienten. Eine einzelne Wallet wies Transaktionen von über 677 Mio. USD auf.
Eine Schlüsselrolle spielte Maria Albot, eine sanktionierte moldawische Ex-Politikerin und enge Vertraute Shors. Unter dem Pseudonym athena1098 koordinierte sie zahlreiche Transfers – ein Beispiel dafür, wie digitale Assets genutzt werden, um Sanktionen zu unterlaufen.
Eigener Stablecoin als Rubel-Ersatz
Um die Abhängigkeit von USDT zu reduzieren, entwickelte A7 den rubelgebundenen Stablecoin A7A5.
Wichtige Kennzahlen:
- Umlaufmenge: 41,6 Milliarden A7A5
- Marktwert: rund 500 Mio. USD
Im April 2025 organisierten Mitarbeiter eine koordinierte Marktstrategie: Mindestens 2 Mrd. USDT flossen von A7-Wallets an Börsen, um A7A5 zurückzukaufen und damit Liquidität aufzubauen. Auf diese Weise entstand ein eigenständiges Finanzsystem, das weitgehend vor westlicher Einflussnahme abgeschirmt ist.
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Michael Müller
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