Der Indexanbieter MSCI überlegt, Unternehmen aus seinen globalen Aktienindizes zu streichen, wenn diese einen großen Teil ihrer Bilanz in Bitcoin oder anderen digitalen Vermögenswerten halten. Betroffen wären sogenannte Digital Asset Treasury Companies (DATs) – Firmen, die teils mehr als 50 % ihres Vermögens in Kryptowerten verwalten.
MSCI begründet die Prüfung damit, dass solche Unternehmen eher wie Investmentvehikel agieren, statt wie klassische operative Firmen. Damit entsprechen sie möglicherweise nicht länger den Kriterien für eine Indexaufnahme.
Das Konsultationsverfahren läuft bis Ende Dezember, eine Entscheidung soll Mitte Januar folgen. Ein Ausschluss hätte spürbare Folgen:
Indexfonds, die MSCI-Indizes abbilden, müssten ihre Bestände an den betroffenen Aktien reduzieren – was zu erhöhtem Verkaufsdruck führen könnte. Auf der Beobachtungsliste stehen bereits mehrere namhafte Firmen aus dem Kryptosektor, darunter Unternehmen mit großen Bitcoin-Beständen.
Die mögliche Änderung signalisiert eine vorsichtigere Haltung gegenüber Geschäftsmodellen, die zentral auf Krypto-Investments basieren – ein Kontrast zur früheren Euphorie rund um Bitcoin-Treasury-Strategien.
Ziehen S&P, FTSE & Co. nach? Reaktionen anderer Indexanbieter noch offen
Ob andere Indexanbieter die MSCI-Bewertung übernehmen werden, ist unklar. Zwar beobachten sich die Anbieter gegenseitig, doch ihre Entscheidungen verlaufen oft unabhängig. Unterschiede in Methodik, Risikobewertung und Kundenstruktur führen häufig zu eigenen Regeln.
Ein Beispiel liefert die frühere S&P-Bewertung von MicroStrategy, die zeigt, dass strengere Klassifizierungen möglich sind – jedoch nicht automatisch auf andere Anbieter übergreifen.
Wesentliche Faktoren im Überblick:
| Faktor | Bedeutung |
|---|---|
| Beobachtung | Anbieter achten auf Trends bei Konkurrenten |
| Eigenständigkeit | Entscheidungen folgen eigenen Bewertungssystemen |
| Folgewirkung | MSCI-Änderungen könnten Überprüfungen auslösen, müssen aber nicht übernommen werden |
Einige Analysten schließen sogar weiterhin nicht aus, dass ausgewählte Krypto-Unternehmen eines Tages im S&P 500 landen könnten – trotz strengerer MSCI-Regeln.
Warum klare Klassifizierungsregeln den Markt langfristig stärken
Transparente Bewertungskriterien erleichtern es Unternehmen und Investoren, Risiken besser einzuschätzen.
Wenn Firmen wissen, wie Krypto-Vermögenswerte für Indexzwecke eingestuft werden, können sie ihre Strategien stabiler planen.
Vorteile klarer Regulierung:
- Planbarkeit: Unternehmen können Treasury-Entscheidungen besser ausrichten.
- Vertrauen: Institutionelle Anleger treffen objektivere Risikobewertungen.
- Marktreife: Ein strukturiertes Regelwerk erhöht die Glaubwürdigkeit des gesamten Digital-Asset-Sektors.
Kurzfristig könnten strengere Regeln Belastung erzeugen, langfristig stärken sie jedoch das Vertrauen in die Asset-Klasse und die Stabilität der Kapitalmärkte.
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Michael Müller
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Michael Müller ist seit vielen Jahren in der Welt der Kryptowährungen und Finanzmärkte zu Hause. Als ausgewiesener Krypto-Experte verbindet er tiefes Fachwissen mit praktischer Erfahrung im Trading von digitalen Assets, Devisen und klassischen Anlageklassen. Sein Schwerpunkt liegt auf der Analyse von Markttrends, regulatorischen Entwicklungen und technologischen Innovationen, die den Kryptomarkt nachhaltig prägen. Bei Online24.de liefert Michael Müller fundierte Artikel, praxisnahe Analysen und verständlich aufbereitete Ratgeber, die Einsteiger wie auch erfahrene Trader ansprechen. Dabei legt er besonderen Wert auf Transparenz, Risikoabwägung und realistische Strategien, um Lesern einen echten Mehrwert für ihre Investitionsentscheidungen zu bieten. Seine Beiträge zeichnen sich durch eine klare Sprache und praxisorientierte Beispiele aus. Mit seinem Know-how sorgt Michael Müller dafür, dass unsere Leser die Chancen und Risiken von Bitcoin, Ethereum, DeFi & Co. einschätzen können – und so im dynamischen Markt stets den Überblick behalten.