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Die Chartanalyse bei Optionen erklärt

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finger chart

Die Chartanalyse beim Handel mit Optionen stellt viele Händler vor eine große Herausforderung, da sehr viele Broker-Plattformen eher nicht für umfangreiche Analysen ausgelegt sind. Der Hintergrund ist einleuchtend: Da Optionen nicht mit Kaufstopps eingebucht, noch mit einem Stopploss-Management versehen werden, ist eine herkömmliche Chartanalyse bei Optionen nicht auf die klassische Art und Weise umsetzbar.

Trends erkennen mit Charts

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die meisten Menschen mit einer virtuellen Darstellung, also mit einer Grafik oder einem Bild, mehr anfangen können als mit einer langen Aneinanderkettung von Zahlen. Die Charttechnik nutzt diesen Umstand und analysiert und veranschaulicht die Entwicklung von Kursen anhand von Grafiken. Diese Grafiken lassen immer wiederkehrende Chart-Formationen oder Chartmuster erkennen. Die Charttechnik versucht, diese Muster und Formationen frühzeitig zu erkennen und ermöglicht es, daraus eine entsprechende Trading-Strategie für die Zukunft abzuleiten.

Jedoch sollte eine Entscheidung zum Kauf- oder Verkauf nicht alleine von einer technischen Analyse abhängig gemacht werden. Sie dient als Beiwerk zu den anderen Informationsquellen und kann zur fundamentalen Analyse herangezogen werden. Trotzdem ist die Chartanalyse ein wichtiges Tool für einen erfolgreichen Handel mit Optionen. Ohne diese Analyse gleicht das Trading eher einem Glücksspiel. Erst eine entsprechende Interpretation der Entwicklung eines Kurses ermöglicht es, die so wichtige Kursprognose abzugeben, welche wahrscheinlich erfolgsversprechend ist.

Daher ist ein Bestandteil der Handelsplattformen der Binären Broker auch ein entsprechendes Tool, welches die Kursverläufe analysiert. Sinnvoll ist hierbei auch der Zugriff auf historische Daten, denn konjunkturelle Vorkommnisse der Wirtschaft wiederholen sich in der Regel. Ein Abgleich dieser ehemaligen Kursverläufe aufgrund bestimmter Vorkommnisse lässt einen Schluss darauf zu, wie sich die Entwicklung eines bestimmten Basiswerts in dem aktuellen Marktumfeld vermutlich verhalten wird.

Chartmuster bzw. Charts erklärt

Analysten nutzen Charts, um eine individuelle Preis-Konstellationen zu deuten. Hierfür ist es notwendig, ein bestimmtes Verständnis für die verschiedenen Charttypen zu erhalten und die jeweiligen Kursformationen und Kursmuster zu identifizieren und zu interpretieren, und zwar noch während ihrer Entstehung.

Linienchart

Der Linienchart ist vermutlich das einfachste Chartformat, da er nur die Schlusskurse anzeigt. So erhalten Trader auf einen Blick einen schnellen Überblick über die aktuelle und die historische Preisentwicklung.

Balkencharts

Balkencharts stellen innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls die volle Preisspanne eines Marktes durch eine Darstellung in Form eines Balkens dar. Die Skala hierfür ist in der Regel in verschiedene Zeitabstände einstellbar. Wer zum Beispiel eine langfristigere Perspektive benötigt, kann die Balken in monatlich oder wöchentlich abändern. Für einen kurzfristigen Blick werden minütliche oder stündliche Zeiteinheiten verwendet.

Kerzencharts

Ein Kerzenchart präsentiert die gleichen Preisinformationen wie ein Balkenchart, nur dass er aufgrund einer farblichen Ausgestaltung schneller zu interpretieren ist. Klassisch werden Kerzen in Schwarz und Weiß dargestellt. Ein weißer Körper verweist auf einen Tag, an dem der Preis zugenommen hat – bei farblicher Darstellung ist der Körper Grün oder Blau dargestellt. Ein schwarzer oder alternativ roter Körper zeigt einen Tag, an dem der Markt-Preis gesunken ist. Der Kerzenkörper stellt die Preisspanne zwischen dem Eröffnungskurs und dem Schlusskurs dar. Lunte und Docht repräsentieren den jeweils höchsten und niedrigsten gehandelten Preis in der betreffenden Zeitspanne.

365trading candlestick

Chartmuster

Trends verlaufen niemals gleichmäßig und stetig, daher kommt es zu Korrekturen, die den weiteren Trendverlauf als fragwürdig erscheinen lassen. Im Laufe der Jahre haben sich hierbei Chartmuster herausgebildet, die empirisch festlegen lassen, ob sich der Trend nun weiter so entwickelt oder beendet wird. Die Formationsanalyse erkennt daher bestimmte Chartmustern und wird in die zwei Kategorien Trendbestätigungsformationen und Trendwendeformationen unterteilt.

Die sogenannten Trendbestätigungsformationen treten in einem Aufwärts und auch in einem Abwärtstrend auf, während die Trendwendeformationen einen bevorstehenden Trendwechsel ankündigen.

Wichtige Formationen für einen möglichen Aufwärtstrend sind:

  • Kopf-Schulter-Formation (SKS)
  • Fallendes Dreieck
  • Inverse V-Formationen
  • Double/Triple-Top
  • Rounding Top

Abwärtstrend Formationen:

  • V-Formation
  • Double/Triple-Bottom
  • Steigendes Dreieck
  • Inverse SKS
  • Rounding Bottom
  • Untertasse
  • Wimpel
  • Flagge

Die Technische Chartanalyse

Anhand der zuvor genannten Chartmuster, lässt sich ein Trendsignal identifizieren. Die Vorgehensweise hierfür ist unterschiedlich und nicht jeder Charttechniker verwendet sie gleich. Eine ganze Reihe von Chartmuster taucht immer wieder auf. So zum Beispiel das symmetrische Dreieck, das steigende oder fallende Dreieck, die SKS, die Doppelspitze, das doppelte oder dreifache Tief, SKS, der selten Diamant oder die inverse SKS.

Das Hauptproblem ist die richtige Identifikation, denn nicht immer fallen die Muster auch eindeutig aus. Hinzu kommt eine andere Gewichtung für einzelne Märkte, so hat ein steigendes oder fallendes Dreieck in einem Forexmarkt eine gänzlich andere Bedeutung als im Aktien- oder Edelmetallmarkt. Zum anderen ist auch der Betrachtungszeitraum ausschlaggebend, d. h. die Zugrundelegung der richtigen Zeiteinheit.

Indikatoren wiederum geben Auskunft über Trends, die Volatilität, Asymmetrien, das Momentum und noch viele andere Aspekte des Marktes. Eine moderne Chartsoftware ermöglicht es, rund 200 Indikatoren zu verwenden. Auch hier gilt: Eine 100 % Sicherheit liefern Indikatoren nicht. Somit geht eine einfache Marktbetrachtung von wenigen grundlegenden Mustern aus. Von Seitwärtsbewegungen, Ausbrüchen oder Trendfortsetzungen. Zudem beobachten Trader die markanten Hochs und Tiefs der letzten Tage, an denen Kauf- und Verkaufsstopps gesetzt werden.

Chartsoftware für Optionen

Beim Handeln mit Optionen ist eine technischen Analyse sowie der Einsatz einer guten Chartsoftware für den langfristigen Erfolg unverzichtbar. Sie liefert die Grundlage für eine technische Analyse von Kursdaten. Die meisten von den Brokern bereitgestellten Daten sind in der Regel ungeeignet und zeigen nur einen kleinen Ausschnitt der Kurse. Damit ist eine Trendbestimmung oder die Anwendung von Indikatoren, Oszillatoren oder eine Anwendung von Linienstudien nicht möglich.

Daher ist eine technische Analyse mit einer entsprechenden Chartsoftware unerlässlich. Eine gute Software stellt Real-Time-Charts bereit und lässt unterschiedliche Zeitintervalle in den Charts einstellen. Die Chartsoftware sollte mindestens über eine Ausgabe als Balken- und Candlestick-Chart verfügen – einfache Liniencharts reichen nicht.

Zur einer technischen Analyse gehören auch Linienstudien, wie zum Beispiel das Zeichnen von Unterstützungen, Trendlinien und Retracement-Levels – somit muss die Software auch das Zeichnen dieser Linien zulassen. Es muss möglich sein, die verschiedenen Indikatoren und Oszillatoren auf die Charts anzuwenden und sie muss eine Vielzahl an Indikatoren anbieten.

Metatrader 4 für Optionen

Die meistgenutzte Chartsoftware ist der Metatrader 4. Um diese Software verwenden zu können, muss der Broker über einen MT4 Zugang verfügen. Der Metatrader bietet nahezu unendlich viele Möglichkeiten, um Indikatoren einzusetzen oder miteinander zu kombinieren. Über die Programmiersprache MQL4 können auch eigene Indikatoren entwickelt sowie programmiert werden. Auch im Bereich der Linienstudien lässt der Metatrader keine Wünsche offen.

Metatrader4

Vorteile Metatrader 4:

  • Unzählige Indikatoren
  • Einsatz eigener Indikatoren möglich
  • Gute Linienstudien
  • Mittlerweile als Standardsoftware geltend

Nachteile Metatrader 4:

  • Anmeldung für Demokonto bei einem Broker erforderlich
  • Teilweise nur begrenzter Zugang zu Kursen (Brokerabhängig)
  • Für Anfänger oftmals zu kompliziert

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