Social Trading hat sich inzwischen bei herkömmlichen Geldanlagen wie Wertpapieren fest etabliert. Auch binäre Broker übernehmen das Konzept immer häufiger. Allerdings unterscheidet sich die Funktionsweise vom Prinzip anderer Social Trading-Plattformen häufig deutlich. Darüber hinaus versuchen erste Anbieter von Handelssignalen die Schwarmintelligenz zu nutzen und entwickeln Indikatoren auf den Trades von vielen.
Erfolgreiche Trades nachvollziehen
Viele Broker bieten inzwischen die Möglichkeit an, erfolgreiche Trades von anderen Händlern nach zu vollziehen und kopieren zu können. Mit dem eigentlichen Copy-Trading ist dies jedoch in der Regel nicht vergleichbar. Der Kunde kann einem anderen Anleger häufig nicht einfach folgen und somit auch die Optionen zu den gleichen Konditionen eröffnen. Stattdessen bleibt ihm nur eine abgespeckte Variante. Er hat Zugriff auf die erfolgreichsten Trades innerhalb eines festgelegten Zeitraumes, die in der Regel in einem kleinen Fenster angezeigt werden. Der Kunde hat dann die Möglichkeit, diese Trades zu kopieren. Klickt er auf einen Button, der ihm das Kopieren des jeweiligen Trades ermöglicht, werden lediglich die Optionsart und der Basiswert automatisch übernommen. Die gewünschte Richtung und den Einsatz muss er selbst festlegen.
Grundsätzlich ist es möglich, diese Form des Trading als Indikator zu nutzen. In der Regel ist dies jedoch nicht sinnvoll. Problematisch ist, dass die Position zu diesem Zeitpunkt natürlich bereits im Geld endete und ein Kopieren aufgrund der Zeitverschiebung und der möglicherweise geänderten Konditionen nicht mehr erfolgsversprechend ist. Der Trend könnte sich zu dem Zeitpunkt, in dem der Kunde die Position eröffnet, bereits umgekehrt haben. Ohnehin ist ein einzelner erfolgreicher Trade nicht aussagekräftig. Selbst wenn der Trader bemerkt, dass viele andere Händler auf ähnliche Art erfolgreich waren, ist der richtige Zeitpunkt zum Einstieg bereits vorüber. Die Anzeige von profitablen Trades und die Möglichkeit des Kopierens ist also eher als Gimmick anzusehen anstatt als tatsächliche Hilfe.
Social Trading: Wichtige Hinweise im News Feed
Inzwischen gibt es jedoch ebenfalls reine Social Trading-Plattformen (Unser Social Trading Plattform Vergleich)für Optionen (CopyOp), die das Kopieren eines erfolgreichen Traders erlauben. Sie funktionieren so, wie Kunden es von anderen Social Trading-Anbietern gewohnt sind. Die Aufträge des Traders werden dann von seinem Follower automatisch und zeitgleich ebenfalls durchgeführt und beziehen sich auf Basiswert, Einsatz und Richtung. Dafür wählt der Follower zu Beginn den Maximalbetrag und die Gesamtzahl an Investments fest, die kopiert werden sollen. Teilweise ist es sogar möglich, die Investments auf bestimmte Anlagegüter zu kopieren. Auch ohne die Trades automatisch mitzugehen, können Händler erfolgreiche Trader abonnieren und die aktuellen Trades ebenfalls anzeigen lassen. Wie die besten Trader ermittelt werden, unterscheidet sich dabei von Plattform zu Plattform. Manche machen den Erfolg eines Traders lediglich an seiner Erfolgsrate fest, bei anderen werden die Trades sogar von Analysten bewertet. Hier ist allerdings ein Nachteil, dass sich menschliche Fehler einschleichen können. Allen Plattformen ist jedoch gemeinsam, dass die Top Trader eine bestimmte Mindestanzahl an Trades erreichen müssen, bevor sie zum Followen freigeschaltet werden.
Darüber hinaus bieten solche Social Trading-Plattformen in der Regel einen wesentlich umfangreicheren Newsfeed, in den wichtige Handelsaktivitäten eingespeist werden. Der Kunde erhält so einen Überblick über die Aktivitäten der Trader, denen er folgt und wird zudem darüber informiert, welche Investitionen gerade besonders häufig getätigt oder von der Community als interessant wahrgenommen werden. Ein derartiger News-Feed ist wesentlich besser dafür geeignet, als Indikator genutzt zu werden, da die Informationen bereits statistisch aufgearbeitet sind und die Bewegung vieler Trader gleichzeitig zeigt. Das Marktrauschen wird hier also bereits ausgeblendet und Trends lassen sich vergleichsweise zuverlässig erkennen. Für besonders kurzfristige Laufzeiten ist ein solcher Feed allerdings natürlich ebenfalls nicht geeignet. Ein genauerer Blick lohnt sich nur dann, wenn die Laufzeiten langfristig sind und der Händler nicht bereits den richtigen Zeitpunkt zum Einstieg verpasst hat.
Einer harten technischen Analyse hält somit natürlich auch der News-Feed nicht stand. Eindeutige Indikatoren gibt es nicht und gerade die Zeitverschiebung kann zu Problemen führen. Trends lassen sich so erst erkennen, wenn sie bereits da sind. Allerdings kann der Austausch mit anderen Tradern dazu führen, dass Trends frühzeitiger erkannt werden und mehr Hintergrundwissen zu besseren Entscheidungen führt. Als besonders hilfreich gilt dabei die Möglichkeit, erfahrene Trader zu kopieren, die zudem nach deine eigenen Anforderungen wie Basiswert, Handelsart und Mindesteinsatz selektiert werden können.
Professionelle Handelssignale
Darüber hinaus gibt es inzwischen auch Anbieter, die Handelssignale aus der Aktivität von Händlern ermitteln und sie an Interessenten weiterverkaufen. Diese Art von Handelssignal ist allerdings noch nicht völlig ausgereift. Ein Problem ist zudem, dass die Kurse nicht bei allen binären Brokern einheitlich sind, sodass die Handelssignale für Kunden von anderen binären Brokern weit weniger aussagekräftig sein können. Zudem ist diese Form des Handelssignals noch nicht auf dem Massenmarkt angekommen, sodass die Anbieter sich zeitlich eher an den Zeiten der US-Börse orientieren, anstatt an deutschen Handelszeiten. Bislang sind derartige Social Trading-Indikatoren also nur eingeschränkt nutzbar, dies wird sich jedoch vermutlich bald ändern.
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