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Briefmarken sammeln lohnt wieder – keine alltägliche Geldanlage

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Briefmarken sammeln

Haben Sie als Kind noch Geld Briefmarken gesammelt und waren stolz, wenn Sie über ein selteneres Exemplar verfügten oder eine Sammlung komplettieren konnten? Was früher eine Leidenschaft vieler Sammler war und teilweise sogar als wertbeständige Geldanlage genutzt wurde, ist lange Zeit ziemlich aus der Mode gekommen.

Mittlerweile beschäftigen sich allerdings auch wieder Anlage- und Vermögensberater sowie Privatkunden mit dem Thema Briefmarken sammeln, was unter anderem eine Folge der Zinssituation am Kapitalmarkt ist. Anleger greifen nämlich vermehrt auf Sachwertanlagen zurück, zu denen neben Gold, Immobilien oder Oldtimern auch Briefmarken zählen. Wir informieren Sie im folgenden Beitrag darüber, ob sich Briefmarken sammeln tatsächlich wieder lohnt und worauf Sie bei einem möglichen Investment achten sollten.

Briefmarken sammeln

Briefmarken sammeln kommt wieder in Mode

Briefmarken zählen zu den nicht alltäglichen Sachwertanlagen

Der Begriff der Sachwertanlagen wird seit der Niedrigzinssituation relativ häufig verwendet und es gibt zahlreiche Bank- und Anlageberater, die ihren Kunden ein solches Investment empfehlen. Meistens wird allerdings zu einer Anlage in Immobilien oder Edelmetalle geraten, während andere Sachwerte selten genannt werden. Der Grund besteht darin, dass man für manche Sachwertanlagen umfangreiche Kenntnisse besitzen muss, da diese häufig mit einem nicht leicht einzuschätzenden Sammlerwert verbunden sind. Dies trifft unter anderem auf die folgenden Sachwerte zu:

  • Oldtimer
  • Schmuck
  • Luxusuhren
  • Gemälde
  • Kunstgegenstände
  • Antiquitäten
  • Historische Wertpapiere
  • Hochwertige Weine und andere Spirituosen

In diese Gruppe von Sachwerten reiht sich unter anderem auch die Briefmarke ein. Es handelt sich dabei um Sammlerwerte, die aufgrund ihrer Rarität einen zum Teil hohen Preis bei Liebhabern erzielen können. Genau darin besteht allerdings auch ein Problem, denn der Wert einer Briefmarke lässt sich nicht an handfesten Fakten ausmachen, wie es zum Beispiel bei einem Investment in Immobilien oder Gold der Fall ist. Daher sollte sich der Anleger bestens in diesem Markt auskennen, um unterscheiden zu können, welche Briefmarken überhaupt Sammlerwert besitzen und wie hoch der aktuelle Wert einzuschätzen ist.

Philatelisten freuen sich über steigende Preise

Wer ein Briefmarkensammler ist, der wird in der Fachsprache als Philatelisten bezeichnet. Immer häufiger wird nicht nur aus Spaß an der Freude gesammelt, sondern Briefmarken stellen in den letzten Jahren für immer mehr Anleger eine echte Anlagealternative dar. Dazu trägt unter anderem bei, dass die Preise für Briefmarken in der jüngeren Vergangenheit zum Teil deutlich gestiegen sind. Das Briefmarkensammeln könnte jetzt wieder in Mode kommen, insbesondere unter der Voraussetzung, dass die niedrigen Kapitalmarktzinsen auch zukünftig bestehen bleiben. Experten gehen davon aus, dass es aktuell nur noch rund 45 Millionen Menschen – wohlgemerkt weltweit – gibt, die Briefmarken sammeln. Damit hat sich der Anzahl der Sammler seit den 70er-Jahren um über 60 Prozent allein in Deutschland reduziert.

Bei den Briefmarken zeigt sich in dem Zusammenhang eine durchaus erstaunliche Entwicklung. Normalerweise werden sogenannte Sammlerobjekte im Preis dann niedriger bewertet, wenn es weniger Sammler bzw. Investoren gibt. Bei den Briefmarken ist dies nicht der Fall, ganz im Gegenteil. In der Vergangenheit gaben nämlich insbesondere vermögende Privatinvestoren für besondere Raritäten mehr Geld als jemals zuvor aus. Ein Grund ist sicherlich der Trend, dass aufgrund der niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt und den fehlenden rentablen Alternativen vermehrt in Luxusgüter investiert wird. Dazu zählen unter anderem natürlich auch Briefmarken, die fünf- oder sogar sechsstellige Summen als Preis erzielen. Die aktuell teuerste Briefmarke der Welt ist die „British Guiana 1c Magenta“, die einen Wert von rund zehn Millionen Dollar hat.

Darüber hinaus erreichen noch mehrere andere Briefmarken einen aktuellen Marktwert im sechs- oder sogar siebenstelligen Bereich, wie zum Beispiel:

  • The Treskilling Yellow
  • Mauritius (ersten 2 Marken)
  • Baden 9 Kreuzer
  • Inverted Jenny

Bis auf die „blaue“ Mauritius, die lange als die teuerste Briefmarke der Welt galt, haben Sie von den anderen teuren Marken vermutlich noch nie etwas gehört. Dies unterstreicht die Tatsache, dass Briefmarkensammeln nur für Anleger geeignet ist, die sich bestens auskennen.

Marktkenntnisse zwingend erforderlich

Dass Sie nur unter der Voraussetzung in Briefmarken als Sachwertanlage investieren sollten, dass Sie sich möglichst gut am Markt auskennen, zeigt unter anderem das Beispiel der sogenannten Nachkriegsmarken. Während ältere Briefmarken, bei denen es sich um echte Raritäten handelt, im Preis weiter steigen, gilt dies nicht für die nach dem Krieg ausgegebenen Marken. Diese zeichnen sich tendenziell nämlich durch sinkende Preise aus, da sie für gewöhnlich mit sehr hohen Stückzahlen produziert wurden. Dies bedeutet aber auch, dass insbesondere die sogenannten Vorkriegsmarken sehr beliebt sind und sich dort echte Raritäten finden.

Briefmarken sammeln bei vermögenden Investoren immer beliebter

Rund um den Globus erfährt das Briefmarkensammeln durchaus eine Renaissance, auch wenn es eher einzelne Investoren sind, welche die Vorteile einer solchen Sachwertanlage nutzen. Immer mehr Käufer gibt es vor allem in den ehemaligen Schwellenländern China und Russland. Dort herrscht zwar auf der einen Seite nach wie vor bei weiten Teilen der Bevölkerung durchaus Armut, aber auf der anderen Seite gibt es dort auch eine wachsende Anzahl sehr reicher Menschen. Diese suchen nach Anlagemöglichkeiten, die eben nicht nur eine Rendite zwischen ein bis drei Prozent verbriefen, sondern bei denen deutlich größere Gewinnchancen existieren. Trotzdem müssen es nicht immer teure Raritäten sein, sondern auch für Anleger mit kleineren oder mittleren Vermögen gibt es durchaus Alternativen.

Briefmarken aus Ostdeutschland für viele Anleger geeignet

Wer seinem Portfolio mit Briefmarken einen Sachwert beimischen möchte, der findet beispielsweise mit Klassikern aus Deutschland eine gute Alternative. Diese sind zudem vom Preis her erschwinglich, denn sie bewegen sich nicht im fünf- oder gar sechsstelligen Bereich, sondern kosten mitunter „nur“ zwischen 1.000 und 5.000 Euro. Ein gutes Beispiel ist der sogenannte „Schwarze Einser“ aus dem Jahre 1849, denn diese Briefmarke hat aktuell einen Wert von etwa 2.000 Euro. In dieser Preiskategorie gibt es einige Marken aus Deutschland, die dennoch gute Aussichten haben, zukünftig im Preis zusteigen.

Trotz dieser Vorteile ist das Investment in Briefmarken natürlich keine sehr sichere Kapitalanlage, denn es hängt mitunter von Vorlieben und auch Zufällen ab, welche Arten von Marken zukünftig im Preis steigen und bei welchen Briefmarken die Tendenz eher abwärts geht. Aus diesem Grund sollten Briefmarken auch nur eine Portfoliobeimischung sein. Experten empfehlen, maximal 10 bis 15 Prozent des Gesamtvermögens in diese kleinen Papierstücke zu investieren, die allerdings aufgrund der Situation am Kapitalmarkt zukünftig wieder vermehrt als Anlageobjekt genutzt werden könnten.

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