Mit einer klar festgelegten Einschätzung von der Entwicklung der Märkte zu profitieren und das Verlustrisiko zu minimieren: Diesen Vorteil bietet der Handel Optionen. Mit der richtigen Strategie ist es auch für Trading-Anfänger recht einfach, Gewinne zu realisieren. Die Trendfolgestrategie für Optionen bietet sich an, denn sie basiert auf dem einfachen Zusammenhang, dass die Fortsetzung eines Trends wahrscheinlicher ist als dessen Umkehr. Unter Berücksichtigung dieser leicht verständlichen Annahme ist der Einstieg in das erfolgreiche Trading auch für unerfahrene Teilnehmer auf dem Handelsparkett möglich. Erfahren Sie in diesem Artikel wie die Trendfolgestrategie für Optionen funktioniert.
Die Trendfolge Strategie ist eine der ältesten Anlagestrategien – es gibt sie fast schon so lange, wie mit Wertpapieren gehandelt wird. In der Trendfolgestrategie steigt der Trader in einem Trend ein folgt dem Trend mit Gewinnstopps bzw. Verlustbegrenzungsstopps. Diese Strategie ist sehr einfach und ihr entstammt auch der berühmte Anlegerspruch: „The trend is your friend”. In der Praxis endet allerdings jeder Trend auch irgendwann einmal – das müssen sich Optionen Trader immer vor Augen halten. Die Trendfolge Strategie lässt sich sehr gut beim Handel mit Optionen anwenden. Daher gibt es mittlerweile sogar ein spezielles Softwaretool, die sogenannte ladder, die einige Optionen Broker ihren Kunden anbieten. Wie sieht nun das Trading mit einer Trendfolge Strategie im Bereich der Optionen in der Praxis aus?
Abb. Trendarten
Was ist eine Trendfolgestrategie?
Um eine Trendfolge Strategie beim Handel mit Optionen einsetzen zu können, muss der Trader zunächst einmal verstehen, was sich hinter dem Begriff der Trendfolge Strategie genau verbirgt. Der Grundgedanke dieser Strategie liegt darin, dass Trends sich fortsetzen und beständig sind – das ist mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit aus verschiedenen Dingen abzulesen. Die Trendfolge Strategie funktioniert in bestimmten Anlageklassen – besonders gut eignen sich hierfür Aktien eines gesunden Unternehmens, denn diese tendieren fast immer aufwärts.
Abb. Aufwärtstrend bestätigt durch 2 Punkte
Doch nicht nur Aufwärtstrends unterliegen einer gewissen Logik, auch Abwärtstrends sind betroffen. Gerät zum Beispiel eine Branche oder ein Unternehmen in Schwierigkeiten, geht es unter Umständen sogar einige Jahre lang abwärts. Neben Aktien folgen auch bestimmte Rohstoffklassen dieser Logik, wie zum Beispiel Rohstoffe, die die Industrie benötigt – sie steigen, wenn die Konjunktur gut ist. Nicht immer geht diese einfache Rechnung allerdings auch auf, denn es haben noch weitere Faktoren Einfluss, wie beispielsweise fundamentale Kennzahlen.
So wird eine Aktie trotz guter Geschäftslage und Konjunktur nicht mehr zwangsläufig nach oben tendieren, wenn sie überbewertet ist. Einen ähnlich gelagerten Fall gibt es auch im Forexbereich. Ein Währungspaar wird nicht permanent eine bestimmte Richtung einschlagen, denn das würde bedeuten, dass ansonsten eine Währung immer wertloser werden würde.
Wie funktioniert eine Trendfolgestrategie?
Eine Trendfolge Strategie ist in einigen Assetklassen und Assets, die bekannt für Trends sind, anhand charttechnischer Signale sinnvoll einzusetzen. Auch wenn ein Trend vorerst endet, ist mit einem Reversal (Trendumkehr) zu rechnen. Daher kaufen Trader immer dann, wenn in den Charts die Handelssignale in Trendrichtung gehen. Neben einer 1-2-3-Formation können auch neue Wochen- oder Monatshochs sinnvoll genutzt werden. Dabei wird der Stopp unter der Marke gesetzt, bei deren Unterschreiten ein Trendbruch signalisiert werden würde.
Umgekehrt kann diese Vorgehensweise auch bei einem Abwärtstrend angewendet werden. Hier kann es zwischenzeitlich zu Rückschlägen und Konsolidierungen kommen die sehr stark ausfallen. Daher dürfen Käufe nur in einem finanziellen Rahmen erfolgen, der dem Risikomanagement entspricht. Finanzexperten empfehlen ein Risiko in Höhe von ein bis zwei Prozent des Gesamtkapitals pro Option.
In identifizierten Trends wird die Trendfolgestrategie aufgenommen und fortgesetzt. Sie wird entsprechend durch Stopps abgesichert. Bei starken Reversals sowie bei einem Trendbruch und in Ranges wird pausiert oder die Strategie beendet.
Vor- und Nachteile einer Trendfolgestrategie
+ Kauf und Stoppsignale sind einfach zu identifizieren
+ Trends können Jahre andauern und sind daher zuverlässig
+ Hohe Gewinne möglich
– Identifizierung eines zuverlässigen Trends ist schwierig
– Zeitrahmen schwer zu erkennen
Wie kann eine Trendfolgestrategie auf Optionen angewendet werden?
Bei der Trendfolge Strategie für Optionen kommt es darauf an, zunächst einmal einen Trend zu erkennen. Dann muss der richtige Einstiegszeitpunkt gefunden werden. Als Hilfsmittel hierfür eignen sich Trendlinien, Widerstandslinien, Unterstützungslinien und der Gleitende Durchschnitt. Kurzum Mittel der klassischen Chartanalyse.
Da Optionen in beide Richtungen handelbar sind, ist es wichtig, klar erkennbare Auf- und Abwärtstrends zu erkennen. Einen Aufwärtstrend identifiziert man zum Beispiel anhand höherer Zwischenhochs und höherer Zwischentiefs in der Chartanalyse. Bei einem Abwärtstrend ist dies genau umgekehrt der Fall. Bei einer Aktie, die bereits über mehrere Tage hinweg konstant steigt, besteht eine große Chance, dass sich dieser Trend auch weiterhin fortsetzen wird.
Entscheidet sich nun ein Trader im Zuge einer Trendfolge Strategie dafür, mit Optionen und einer Laufzeit bis zum Tagesende auf einen weiteren Anstieg des Kurses zu spekulieren, so reicht es für die Gewinnerzielung, wenn am Ende des Tages der Kurs leicht angestiegen ist. Denn der Kurs muss nur oberhalb des Basispreises liegen. Bei einer Fortsetzung des Trends erzielt der Trader mit einer Hoch/Tiefoption eine vorab vom Broker festgesetzte Rendite, die in der Regel im Bereich zwischen 70 und 85 Prozent liegt.
Beispiel einer Trendfolgestrategie in der Praxis
Immer wieder kommt es zu Problemen, weil Trader zu spät erst auf einen Trend aufspringen. Vor allem Hobbytradern ist es nur schlecht möglich, eine Trendumkehr rechtzeitig zu erkennen. Hierfür gibt es zwar mehrere Indikatoren und Anzeichen in der Marktanalyse, doch in den seltensten Fällen ist es in der Praxis auch wirklich möglich, das absolute Tief zu erwischen. Doch das muss ein Trader auch gar nicht, denn in dem meisten Fällen reicht es aus, eine Trendbildung durch Trendindikatoren oder durch eine Bodenbildung zu erkennen.
Wenn sich ein Trader einen 4-Stundenchart eines Wertes mit Trendumkehr anschaut, ist zu erkennen, dass ein Reversal immer dynamisch vonstatten geht. Ohne viel Erfahrung gelingt es Händler kaum, hier sehr frühzeitig einzusteigen. Doch es gibt bestimmte Anzeichen in der Praxis, die darauf rechtzeitig hinweisen.
Um eine Bodenbildung zu erkennen, sind keine Indikatoren notwendig. Ein Boden ist daran zu erkennen, dass sich das zweite Tief höher befindet als das erste. Im zweiten Schritt sollte die Abbildung einiger Indikatoren erfolgen. Hierfür gibt es zwei verschiedene Indikatoren-Kategorien:
Indikatoren die einen Trend bestätigen
Indikatoren die eine Trend-Divergenz anzeigen
Unter dem Begriff Trend-Divergenz verstehen Händler eine Divergenz zwischen dem Verlauf des Indikators und des Kursverlaufs. Divergenzen deuten in einem Trend darauf hin, dass der Trend sich abschwächt. Ein gutes Instrument, um die Trendstärke zu messen, ist ein RSI Indikator. Wird der Kursverlauf mit einem RSI-Indikator verbunden, ist eine Divergenz zu erkennen. Ein RSI Indikator setzt die aktuelle Trendstärke zu einem zuvor definierten zurückliegenden Zeitraum ins Verhältnis. Die Schwäche von Indikatoren ist, dass sie keinen Trend im Voraus erkennen können, sondern diesen lediglich bestätigen.
Indikatoren verarbeiten starke Kursbewegungen nur langsam, daher eignet sich eine Divergenz gut, um einen Ausstiegspunkt zu finden. Diese Frage ist für Optionen Trader aber nur dann interessant, wenn ihr Broker die Möglichkeit anbietet, eine Option auch frühzeitiger zu verkaufen. Diese Handelsfunktion wird als Take-Profit oder Stop-Loss bezeichnet.
Neben dem RSI Indikator gibt es auch noch andere Indikatoren, die einen Trend bestätigen, so zum Beispiel das Momentum, den ADX oder MACD. Gerade das Momentum eignet sich hervorragend dafür, um Divergenzen zu finden, denn er misst die Geschwindigkeit eines Trends.
Abb. RSI Indikatoren
Zusammenfassung:
Eine Trendumkehr ist dann vollzogen, wenn sich ein Boden bildet
Ein RSI Indikator kann die Trendumkehr und den bestehenden Trend bestätigen
Der ideale Einstieg findet nach dem Bruch eines Widerstandes statt
Der ideale Ausstieg bei einer Take-Profit oder Stop-Loss Funktion erfolgt, sobald der Indikator eine Divergenz aufzeigt
Tipps zur Trendfolgestrategie
Zur Ergänzung einer Trendfolge Strategie oder als Alternative bieten sich häufige Breakouts aus Konsolidierungen an. Dabei ist allerdings auch darauf zu achten, dass mit falschen Breaks zu rechnen ist. Erfahrene Trader nutzen Trendumkehrstrategien und binden diese mit in die Trendfolge Strategie ein. Entgegen des laufenden Trends buchen sie Kaufstopps für die Gegenrichtung. In einem Aufwärtstrend demnach Put-Positionen, um bei einer starken Trendumkehr bereits positioniert zu sein und sich so gleichzeitig hedgen zu können. Das führt zum sogenannten Revelator-Prinzip – einem gleichzeitigen Setzen in beiden Richtungen. Dabei liegt im Fall einer Trendfolge Strategie eine höhere Gewichtung in Trendrichtung. Allerdings ist das schwierig zu managen und daher eher Profis vorbehalten.
Fazit: Strategie für Anfänger
Trends zu traden ist eine sinnvolle Strategie – besonders für Anfänger. Allerdings muss dabei auch immer berücksichtigt werden, dass sie nur im Rückblick exakt in ihrer Stärke zu erkennen sind. Mit zu einer Trendfolgestrategie gehört daher auch immer viel Disziplin und ein großes Vertrauen in die Signale.
Eine interessante Kategorie der Basiswerte stellen die wichtigsten Rohstoffe dar. Mit dem Kauf einer Optionen werden auch diese Rohstoffe nicht wirklich erworben. Der Kursverlauf des Basiswertes zum Beispiel Öl dient als Basis der Berechnungsgrundlage. Sie spekulieren einfach, ob sich der Kurs innerhalb eines festdefinierten Zeitraumes von 10 Sekunden bis zu 10 Monaten bezogen auf den jetzigen Realtime Kurs nach oben (Call) oder nach unten (Put) entwickeln wird. Dabei können Sie Trends aus verschiedenen makroökonomischen Informationen ableiten.
Optionen auf Rohstoffe
Eine beliebter Basiswert von Online-Brokern sind Rohstoffe für Optionen an. Mit Sicherheit werden Sie aber Gold und Öl vorfinden, deren Wert schon wegen ihrer strategischen Bedeutung immer von politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen beeinflusst wird.
Abhängig von der Laufzeit der Optionen sollten Sie verschiedene Informationsquellen nutzen, um sich ein umfassendes Bild zur künftigen Kursentwicklung des einzelnen Rohstoffes zu machen. Wollen Sie kurzfristig agieren, reichen die aktuellen Meldungen aus Politik und Wirtschaft. Optionen mit längeren Laufzeiten sollten in diesem Bereich auf fundierten Analysen und Prognosen beruhen.
Wichtige Rohstoffe binär handeln
Gold ist ein Beispiel dafür, dass nach einem enormen Preisanstieg ein drastischer Einbruch folgen kann. So notierte Gold im Herbst 2012 bei rund 1.900 US-Dollar je Feinunze, derzeit stabilisiert sich der Preis bei 1.311 US-Dollar. Um die Hintergründe nachvollziehen zu können, ist die Nachfrageseite zu diesem Edelmetall zu beleuchten: In einem bestimmten Umfang wird Gold in der Industrie- und Schmuckproduktion benötigt, darüber hinaus gilt es seit Jahrhunderten als Sicherheit, wie zum Beispiel gegen den Geldwertverlust durch Inflation oder in Krisen.
Gibt es also eine Rezession, wird Gold stärker nachgefragt und steigt im Preis. Zieht die Konjunktur an, verfällt der Goldpreis, weil mit Aktien mehr zu verdienen ist. Der Verfall in den letzten Monaten ist also in der trügerischen Sicherheit der Anleger begründet, dass die Staaten regulierend in die Märkte eingreifen. Banken und Staaten wurden gerettet, Staatsanleihen sind nicht ausgefallen – die Sorgen haben sich verflüchtigt, Gold wurde abgestoßen. Allerdings sind alle Zutaten für eine drastische Krise noch vorhanden, der Gold-Preis erholt sich langsam.
Öl im Kreuzfeuer geopolitischer Auseinandersetzungen
Um mit Öl erfolgreich Optionen zu handeln, reicht schon ein Blick in die aktuelle Presse: Gibt es Unruhen in den erdölfördernden Ländern, können Sie sofort eine Call-Option eröffnen. Die Abhängigkeit der Weltwirtschaft von Öl ist so immens, dass jegliche Unsicherheiten in der Versorgung zu einem Engpass führen können.
Auch die Informationen aus den USA, die sich mit Fracking von Öl-Importen unabhängig machen wollen, gehören in diesen Bereich. Wie kritische Meldungen bemängeln, ist zum einen die Technologie noch nicht ausgereift, zum anderen der Nach-Investitionsbedarf enorm, sodass sich die Rentabilität von Fracking negativ darstellt. Wollen Sie also mit Öl traden, beachten Sie die News aus diesem Bereich, um die weitere Kursentwicklung besser einschätzen zu können.
Rohstoffe für Optionen
Um mit den wichtigen Rohstoffen erfolgreich traden zu können, benötigen Sie vielfältige Informationen. Die Preisentwicklungen hängen zum einen von der Nachfrage aus der Wirtschaft und zum anderen von geopolitischen Tendenzen ab. Jeder Rohstoff ist dabei anders einzuschätzen.
Beispielsweise können Sie Kupfer und Öl in ein direktes Verhältnis zur wirtschaftlichen Entwicklung setzen, Gold in ein gegenläufiges. Analysieren Sie die einzelnen Zusammenhänge, sodass Sie aktuelle Meldungen schnell und zuverlässig einordnen und wichtige Schlüsse für Optionen ziehen können.
Neben den klassischen Handelsstrategien, wie Volatilität oder Trendfolge, gibt es weitere Methoden, um seine Optionen strategisch klug zu handeln. Wer denkt, Optionen sind klassisch nach 50:50 Prinzip zu gewinnen oder zu verlieren, sollte sich mit den verschiedenen Strategien auseinander setzen. Denn wer den Markt beobachtet und nach bestimmten Prinzipien handelt, fährt zwar ebenfalls ein Risiko, aber ein deutlich minimiertes.
Marktbeobachtung ist und bleibt der Schlüssel zu erfolgreichen Traden. Wie verhielt sich der Kurs am Vortag? Sie können anhand von Pivot-Punkten alle Extremwerte aus Tageseinstieg, Hoch- und Tiefpunkt und Tagesausgang einen Mittelwert bilden, um für Ihre binäre Option eine Ausgangsbasis zu bilden.
Auch macht es mitunter Sinn, Optionen über nicht allzu lange Zeiträume abzuschließen, da gewisse Märkte nicht so lange überblickt werden können. 60 Sekunden Trades sind für überschaubare Kursentwicklungen manchmal besser, als ein Zeitraum über Tage und Wochen, in welchem viel passieren kann, was den Markt bewegt.
Risikominderung, Gewinnhedging, Korrelationen und mehr
Auch sollten Sie das Verlustrisiko bei Optionen immer im Auge behalten. Welche Strategien bieten sich an, dieses Risiko zu senken? Setzen Sie einen Teil Ihres Einsatzes auf gegenläufige Positionen und hedgen Sie Ihre Gewinne. Sind Sie bereits etwas versierter im Optionshandel, dann sollten Sie überlegen, nicht auf einzelne Basiswerte zu setzen, sondern sich mit Korrelationen auseinander zu setzen.
Wie reagiert der kanadische Dollar bei Absinken des Ölpreises? Was geschieht, wenn man den US Dollar mit dem australischen Dollar koppelt und die Nachfrage nach Gold steigt? Methoden und Strategien gibt es natürlich viele im Finanzhandel. Wir empfehlen Inhen hier eine Auswahl der bekanntesten und wirkungsvollsten Binärhandelsstrategien, um Ihnen den Einstieg in die Welt der Optionen zu erleichtern und fortgeschrittenen Tradern weiterführende Informationen zu liefern.
Die Kontra Trend Strategie kann auch mit Optionen durchgeführt werden. Sie ist das Gegenteil einer Trendfolgestrategie, es handelt sich um antizyklisches Trading. Trader von anderen Derivaten (Knock-outs, CFDs) kennen diese Strategie, doch der Begriff einer “Kontra Trend Strategie” hat sich eigentlich erst mit dem Aufkommen von Optionen gebildet.
Anwendung der Kontra Trend Strategie
Bei den ultrakurzfristigen Turbo-Optionen über 30, 60 oder 120 Sekunden wenden Trader die Kontra Trend Strategie gern an. Sie handeln kurze Gegentrends konträr zum Haupttrend. Das lohnt sich auch deshalb, weil nach dem Einbuchen der Turbo-Option jede Entscheidung über einen Stopp (wie bei klassischen Derivaten) überflüssig ist. Die Option wird gewinnen oder nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass es in einem Haupttrend kurze Gegentrends gibt, ist normalerweise sehr hoch. Sollte beispielsweise ein Haupttrend nach oben schon über eine halbe bis ganze Stunde ununterbrochen gelaufen sein, kann jedermann erwarten, dass es einen Gegentrend geben wird – wenigstens für ein bis zwei Minuten. Diesen Gegentrend können Trader mit einer Kontra Trend Strategie handeln. Doch diese Strategie lässt sich auch längerfristig durchführen, wenn ein Trader mit einer etwas größeren Call-Position im Haupttrend positioniert ist und erwarten darf, dass diese Option im Gewinn endet. Er könnte dann bei entsprechender Indikation eine niedriger kapitalisierte Put-Option buchen. Wenn diese Kontra Trend Strategie aufgeht, generiert der Trader einen Zusatzgewinn. Wenn nicht, ist er durch den Gewinn im Haupttrend gehedgt.
Kontra Trend Strategie: Voraussetzungen
Die Kontra Trend Strategie funktioniert, wenn der Trader eine Trendumkehr identifizieren kann. So eine Trendumkehr kündigt sich durch unterschiedliche Signale an. Es gehört dazu beispielsweise ein nachlassendes Volumen, obgleich der Kurs noch höhere Hochs bildet.
Manche Trader leiten die Trendumkehr aus Candlesticks oder OHLC-Stäben ab. Sollten solche Stäbe im Aufwärtstrend plötzlich die Farbe von grün auf rot wechseln, also tiefer schließen, als sie eröffnet haben, könnte die Trendumkehr bevorstehen. Auch Divergenzen zwischen dem Kurs und einem Trendindikator sind ein gutes Signal, viele Softwareprogramme zeigen solche Signale genau an. Zu beachten ist hierbei, dass die Trader möglicherweise ein anderes Chartprogramm als das ihres Optionen Brokers benötigen, weil dessen Programme sehr oft so differenzierte Darstellungen nicht bieten. Dazu wurden sie nicht geschaffen, sie setzen auf große Übersichtlichkeit. Wenn nun die technischen Voraussetzungen geschaffen wurden, gehen die Trader oft in steigenden Märkten mit einer kurzen Put-Position in den Markt, um eine Kontra Trend Strategie durchzuführen. Gebucht wird die Option an Widerständen. Das könnte das Wochen- oder Monatshoch sein. An so einem Widerstand prallt ein steigender Kurs oft zunächst ab. In einem fallenden Markt lässt sich in Erwartung eines Reversals ebenfalls eine Kontra Trend Strategie anwenden, wobei sich die Kurse unterschiedlich verhalten: Sie steigen oft langsam, aber stetig, fallen jedoch wie ein Stein. Das betrifft vor allem den Aktienmarkt, Aktienindizes und Rohstoffe. Bei Währungen wiederum herrschen andere Spielregeln, hier kann der Kurs in beide Richtungen ausschlagen und auch starke Gegentrends bilden.
Was ist bei der Kontra Trend Strategie zu beachten?
Trader sollten für so eine Strategie den gehandelten Markt einigermaßen gut kennen. Ein Reversal nach oben bei einem Aktienindex zu handeln ist beispielsweise sehr schwierig. Im Nachhinein sieht dieses logisch aus: Wäre man doch nur eingestiegen! Doch der Punkt des Richtungswechsels ist extrem schwer zu bestimmen. Er erfolgt sehr plötzlich und kaum berechenbar, dann aber wieder explosionsartig. Es gibt hierfür Gründe, große Investoren platzieren in einem Abwärtstrend kaskadierende Kaufstopps, mit denen sie dem Abwärtstrend folgen. Das muss den privaten Trader nicht unbedingt interessieren, er sollte nur wissen, dass es leichter ist, eine Kontra Trend Strategie mit Put-Optionen im steigenden Aktienmarkt als umgekehrt mit Call-Optionen im fallenden Aktien- oder Indexmarkt durchzuführen. Bei Währungspaaren ist aber oft die Richtung egal. Des Weiteren müssen Trader beachten, dass gerade bei einer Kontra Trend Strategie mit Optionen deren Laufzeit eine überragende Rolle spielt. Ab der Buchung der Option muss der Gegentrend einsetzen, sonst wird die Option voraussichtlich verlieren. Mit klassischen Derivaten ließe sich eine der Richtungen aufstocken. Das geht mit Optionen auch, und zwar mit dem Feature “Ladder” (Leiter), ist aber in der Handhabung schwierig und muss als hohe Kunst gelten.
Sollte der Trader aber in einem Aufwärtstrend eine Put-Option buchen und der Kurs anschließend noch weiter steigen, wird diese Option voraussichtlich verlieren. Daher empfiehlt es sich wirklich, in einem etablierten Aufwärtstrend eine geringer kapitalisierte Put-Option zu verwenden.
Sinnvoller Einsatz der Kontra Trend Strategie
Diese Strategie lässt sich sinnvoll in einem tendierenden Markt anwenden, der von Rückschlägen gekennzeichnet ist. Das gibt es oft, es gehört zu den Standardsituationen. Es gibt praktisch keinen Markt, der ohne nennenswerte Rückschläge über lange Zeit in eine einzige Richtung tendiert. Trader können auch nach einem Breakout die Kontra Trend Strategie anwenden, denn auch nach diesen Ausbrüchen aus einer Konsolidierung schlägt der Kurs sehr oft zurück. Dieser Rückschlag erfolgt aber ähnlich wie das Reversal nach einem Absturz im Aktienmarkt sehr unberechenbar. Doch der Umgang damit hängt auch von der Handelsweise des Traders ab. Sollte dieser beispielsweise mit viel Zeit vor seinem PC sitzen und den Kurs beobachten können, wäre es möglich, die Kontra Trend Strategie situationsbedingt auch nach Breakouts anzuwenden. Das häufigste Anwendungsszenario wird jedoch das Buchen einer Put-Option in einem aufwärts tendierenden Aktienmarkt sein, auf den der Trader schon mit einer höher gewichteten Call-Option setzt. An signifikanten Widerständen, also Kreuzwiderständen oder neuen Hochs, bei Bruch einer Trendlinie und bei auftretenden Divergenzen wendet der Trader dann die Kontra Trend Strategie an.
Kontra Trend Strategie: Fazit
Trader können in bestimmten Situationen sehr gut mit einer Kontra Trend Strategie operieren, jedoch verlangt diese viel Fingerspitzengefühl und Marktkenntnisse. Vieles an Märkten erscheint im Nachhinein einleuchtend wie beispielsweise ein Reversal, doch es war vorher wirklich nicht zu prognostizieren. Daher empfehlen wir, die Kontra Trend Strategie am ehesten in aufwärts tendierenden Aktienmärkten und bei aufwärts tendierenden Aktienindizes anzuwenden. Im Forexbereich sollte ein Währungspaar schon eine Weile einen Trend etabliert haben, damit die Kontra Trend Strategie am Ende aufgehen kann.
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