Der Handel mit Differenzkontrakten (=CFD Handel) ist eine seit den 1990er Jahren eine weit verbreitete Anlageform, die auch von Privatanlegern immer häufiger genutzt wird. Der Ursprung des CFD Handels in institutioneller Form kann hingegen bereits bis in die frühen 1980er Jahre zurückgeführt werden, wo er insbesondere im Vereinigten Königreich von Großbritannien im Interbankenmarkt zum Einsatz kam. Hiermit sollten Preisschwankungen ausgeglichen, eventuelle Verluste limitiert und Gewinne abgesichert werden (=Hedging).
Entwicklung der CFDs
Contracts for Difference (kurz: CFDs) wurden Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts von den Finanzexperten der schweizerischen Großbank UBS in London entwickelt. Ziel war es, ein außerbörslich handelbares Finanzprodukt anbieten zu können, das die britische Stempelsteuer umgeht. Denn diese sieht eine Steuer in Höhe von 0,5 % auf alle an der Londoner Stock Exchange getätigten Aktientransaktionen vor. Da CFDs als OTC- oder over the counter-Produkt nun allerdings außerbörslich gehandelt werden, kann diese Steuer umgangen werden.
Wie eingangs erwähnt, wurde dieses neuartige Finanzinstrument zunächst nur von institutionellen Anlegern zum Hedging verwendet. Privatanlegern stand diese Anlageform zu diesem Zeitpunkt nicht offen. Unter Hedging versteht man die Absicherung offener Positionen gegen mögliche Kursverluste, insbesondere beim Handel mit Stromlieferungen und Rohstoffen war diese Praxis damals Gang und Gäbe.
Die Idee der CFDs wurde bereits Anfang der 90er Jahre beim Londoner Brokerhaus Smith New Court weiterentwickelt. Hedgefond-Kunden war es so leicht möglich, dank des Hebels mit relativ geringem Kapitaleinsatz eine große Anzahl an Aktien zu handeln. Auch die Tatsache, dass der CFD Handel von einer Besteuerung durch die Spekulationssteuer (Stamp Duty) ausgenommen war, trug ihren Teil zu einer schnell steigenden Popularität bei. Doch auch jetzt konnten Privatanleger weiterhin nicht am CFD Handel partizipieren.
Der CFD Handel war zunächst also nur institutionellen Anlegern zugänglich und Bestandteil des Interbanken Handels. So konnte Anlagevermögen vor unerwarteten Kursverlusten abgesichert und die britische Stamp Duty umgangen werden.
Wendepunkt im Oktober 1997
Den Wendepunkt in der Entwicklung der CFDs, der diese Anlageform nun endlich auch für Privatanleger zugänglich machen sollte, datiert der 27. Oktober 1997. An diesem Tag wurde einerseits das SET abgekürzte Stock Exchange Electronic Trading an der Londoner Börse etabliert, das fortan den elektronischen Handel von Wertpapieren ermöglichte. In diesem Zuge kam es zum anderen auch zu einer Erweiterung der Ausnahmeregelungen für die Spekulationssteuer. Von dieser befreit waren ab diesem Tag an alle Broker, die an der Londoner Börse als anerkanntes Mitglied registriert waren. Diese Broker waren es später, die Privatanlegern den CFD Handel ermöglichten.
Doch bis es schlussendlich soweit war, sollte noch einige Zeit vergehen. Erst mit Aufkommen des Booms im Technologiesektor um die Jahrtausendwende erkannten Broker die Nachfrage von Anlegern nach immer neuen und innovativen Produkten. Es sollte also noch bis in das Jahr 1998 hinein dauern, bis die Gerrard & National Intercommodities Ltd. den CFD Handel auch für Privatanleger anbieten konnte. Über die Online-Handelssoftware „GNI touch“ des Spezialisten für Derivate waren Privatanleger nun zum ersten Mal in der Lage, CFDs direkt zu handeln. Das Potenzial der CFDs erkannten in der Folge zahlreiche andere Broker und erweiterten das Angebot schnell um eine Vielzahl an handelbaren Märkten.
Dies führte zu einer Popularität der CFDs, die insbesondere im Vereinigten Königreich bis heute ungebrochen ist. Es wird vermutet, das rund ein Viertel bis ein Drittel des gesamten Umsatzes an der hiesigen Börse auf den Handel mit Differenzkontrakten zurückzuführen ist.
Insbesondere die Befreiung von der Stamp Duty des Vereinigten Königreiches führte dazu, dass der CFD Handel unter Privatanlegern große Beliebtheit genießt. Dadurch werden Differenzkontrakte auf der Insel mittlerweile beinahe ebenso häufig gehandelt wie Wertpapiere.
CFD Handel: Situation in Deutschland
Während der CFD Handel auf der Insel bereits seit einigen Jahren boomte, war von diesem Trend hierzulande lange erst einmal nichts zu spüren. Hieran hatten insbesondere das geringe Angebot sowie die recht hohen Handelsgebühren Schuld. Erst am 31. Mai 2005 änderte sich dies schlagartig, denn an diesem Tag eröffnete der damals größte CFD Broker weltweit, CMC Marktes, in der deutschen Finanzmetropole Frankfurt am Main eine Niederlassung. Da sich Konkurrenz bekanntermaßen belebend auf das Geschäft auswirkt, fand schnell ein reger Wandel der deutschen Anlegerkultur statt. Bisher waren unter den derivativen Finanzprodukten insbesondere Zertifikate und Optionsscheine marktführend, doch die CFDs konnten schnell einen beträchtlichen Teil des Marktes für sich einnehmen.
Einer der Hauptgründe hierfür war insbesondere die Tatsache, dass Privatanleger dank der Hebelwirkung auch mit geringem Einsatz an Geldmitteln große Gesamtsummen bewegen und so ordentliche Gewinne verbuchen konnten. Selbst Spekulanten mit defensiven Anlagestrategien profitierten von der Möglichkeit, beim Handel mit CFDs sowohl Long als auch Short gehen zu können und konnten dadurch auch auf fallende Kurse setzen.
Der CFD Handel in Deutschland unterscheidet sich in einigen Punkten allerdings mit dem im Vereinigten Königreich. Zum einen werden CFDs in Deutschland ausschließlich over the counter gehandelt und werden dadurch nicht durch eine Börse reguliert. Zum anderen werden anfallende Gewinne hinsichtlich der Steuer anders behandelt. Während CFDs noch heute von der Spekulationssteuer befreit sind, wird in Deutschland die Abgeltungssteuer fällig. Allerdings nur, wenn der Broker seinen Sitz ebenfalls in Deutschland hat. Handelt es sich um einen ausländischen Broker, fällt die Abgeltungssteuer nicht an, Gewinne müssen allerdings dennoch über die Einkommenssteuererklärung versteuert werden. Gewinne und Verlust aus dem Handel mit CFDs können dabei in der Regel miteinander verrechnet werden.
Hohe Gewinnmöglichkeiten bei geringem Kapitaleinsatz führten dazu, dass sich CFDs auch auf dem deutschen Markt schnell etablieren konnten. Vor dem Einstieg sollten sich aber gerade unerfahrene Anleger zunächst mit allen Gesetzmäßigkeiten vertraut machen, um erfolgreich zu sein.
CFD Handel: Situation in anderen Ländern
Der Handel mit CFDs ist neben Deutschland und dem Vereinigten Königreich in zahlreichen anderen Ländern der Welt möglich. Hierzu gehören neben den europäischen Ländern Spanien, Norwegen, Luxemburg, Schweiz, Polen und den Niederlanden beispielsweise auch Japan, Israel, Kanada, Neuseeland und Australien.
Gerade in Australien erlebten die CFDs Anfang des Jahrtausends einen regelrechten Boom, was als ehemalige Kolonie des Vereinigten Königreiches aber kaum verwundert. Das gleiche Phänomen war zuvor bereits in Kanada zu beobachten. Im Jahr 2002 verabschiedete die australische Regierung ein Gesetz, den Financial Services Reform Act (kurz: FSRA), woraufhin es internationalen Unternehmen erlaubt wurde, auch CFDs zu handeln. Diese gehörten zuvor zu den Finanzprodukten ohne internationale Zulassung und waren aus diesem Grund nicht handelbar.
Zu den prominentesten Ländern, in denen der Handel mit CFDs verboten ist, gehören die Vereinigten Staaten von Amerika. Als Swapgeschäft fallen sie unter den Dodd-Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act (kurz auch: Dodd-Frank Act) und wurden zum Schutz von Anlegern verboten. Hier haben sich aus diesem Grund insbesondere die Optionen im Segment der gehebelten Finanzprodukte durchgesetzt.
Der Handel mit CFDs (Contracts for Difference) setzt Fachkenntnisse und ein gewisses Maß an Erfahrung voraus. Gewinn und Verlust liegen nahe beieinander. Trader, die mit CFDs spekulieren, können aufgrund der Hebelwirkung viel Geld gewinnen, aber natürlich auch verlieren. Die Wahl des richtigen CFD Brokers und die entsprechenden Hypothesen zum Markt sind von großer Bedeutung. Nicht zuletzt ist auch ein gutes Money- und Risikomanagement wichtig. Worauf sollten Trader beim CFD Handel achten? Wir haben 8 nützliche CFD Trading Tipps zusammengetragen, die interessierten Tradern den Einstieg in den Handel mit Differenzkontrakten erleichtern.
Tipp 1: Den passenden Broker finden
Besonders wichtig ist die Suche nach einem geeigneten Broker. Dieser sollte sich insbesondere durch einen ansprechenden Webauftritt, kundenfreundliche Konditionen, geringe Mindesteinzahlungen und Mindesteinsätze pro CFD sowie eine strenge Regulierung durch eine Aufsichtsbehörde auszeichnen. Ein CFD Broker Vergleich ist empfehlenswert, um die Angebote der Broker miteinander zu vergleichen.
Tipp 2: Ein Demokonto verwenden
Viele Broker stellen ihren Kunden ein Demokonto zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung. Dieses wird mit einem virtuellen Guthaben (Spielgeld) aufgefüllt und eignet sich gut, um die Welt des CFD Handels und die gewählte Handelsplattform besser kennenzulernen. Der Trader kann eigene Strategien ausprobieren, ohne dass er hierfür echtes Geld einsetzen muss. Sobald er ein „Gefühl für den Markt“ erhalten hat, kann er bei seinem Broker ein Echtgeld-Konto eröffnen und mit realem Geld CFDs handeln.
Tipp 3: Eigenes Money- und Risikomanagement
Einer der wichtigsten Punkte beim CFD-Trading ist das Setzen und Einhalten von Zielen. Es ist ratsam, einen eigenen Trading-Plan zu entwickeln. An die darin festgelegten Ziele und Grenzen sollte sich ein Trader schließlich auch halten, um hohe Verluste zu vermeiden. Der Kapitalerhalt bzw. die Verlustbegrenzung sollte hinsichtlich der starken Hebelwirkung von CFDs immer an oberster Stelle stehen.
Tipp 4: Niedrige Hebel wählen
Trader, die sich für den Handel mit CFDs interessieren, sollten die Besonderheiten des CFD-Handels kennen. Dazu zählt zum Beispiel die Möglichkeit, sehr hohe Hebel von bis zu 1:1.000 einzusetzen. Insbesondere Anfängern sei es jedoch empfohlen, anfangs niedrige Hebel zwischen 1:20 und 1:100 einzusetzen. Somit halten sich etwaige Verluste in Grenzen. Im Allgemeinen muss beim CFD-Trading jedoch auch immer „Lehrgeld“ einkalkuliert werden. Das heißt, dass ein Trader stets nur das Geld einsetzen sollte, das er auch bereit ist ohne Selbstzweifel zu verlieren.
Tipp 5: Sich Zeit lassen
Trader, die gerade erst in den Handel mit Differenzkontrakten einsteigen, beginnen häufig mit vielen Trades. Damit wird es schwierig, die Übersicht zu behalten und die richtigen Handelsgelegenheiten zu nutzen. Deshalb gilt es, sich gerade am Anfang Zeit zu lassen, den Markt gut zu beobachten und somit den richtigen Zeitpunkt für den Markt-Einstieg zu finden.
Tipp 6: Bekannte Basiswerte nutzen
Differenzkontrakte sind Derivate. Das bedeutet, dass sich ihr Wert von der Entwicklung eines Basiswertes ableitet. Viele CFD-Broker agieren als „Market Maker“. Eine von dem Trader aufgegebene Order wird damit nicht an eine Börse weitergeleitet, vielmehr wird der Kauf- oder Verkaufskurs von dem jeweiligen Broker selbst gestellt. Die Kurse, die der Broker ausweist, sollten den Kursen der Werte am Markt entsprechen. Denn große Abweichungen davon wirken sich wegen der Hebelwirkung auf den eigenen Gewinn bzw. Verlust stark aus. Aus diesem Grund ist es ratsam, zu Beginn in CFDs auf Basiswerte zu investieren, die wirklich bekannt sind, zum Beispiel amerikanische und europäische Blue Chips oder der DAX.
Tipp 7: Kosten beachten
In der Regel fallen nur bei CFDs auf Aktien geringe Transaktionskosten an. Der sogenannte Spread spielt an dieser Stelle eine größere Rolle. Dabei handelt es sich um die Differenz zwischen dem Kauf- und dem Verkaufskurs. Je seltener ein Basiswert gehandelt wird, desto höher ist der Spread. Der Spread beim DAX sollte sich nicht auf mehr als ein bis zwei Punkte belaufen. Achtung: In turbulenten Börsenzeiten können sich die Spreads stark ausdehnen.
Tipp 8: CFD-Trading ist spekulativ!
Zuletzt sei noch einmal ausdrücklich erwähnt, dass es sich bei CFDs um spekulative Finanzinstrumente handelt! Sie zählen zur Gruppe der Derivate. Das bedeutet, dass sich der Wert von der Entwicklung entsprechender Basiswerte (z. B. Währungen, Aktien, Indizes) ableitet. Das CFD-Trading darf deshalb nicht mit der direkten Investition in eine Aktie verwechselt werden. In letzterem Fall wird ein Anleger als Aktionär Teilhaber eines Unternehmen. Er profitiert langfristig von einer positiven Kursentwicklung und den ausgeschütteten Dividenden.
Fazit: Für den CFD-Handel sind fundierte Kenntnisse elementar
Der Handel mit Differenzkontrakten erfordert ein entsprechendes Hintergrundwissen und ein gutes Risikomanagement. Neben einem kompetenten CFD-Broker gehört zu einem erfolgreichen CFD-Trading auch eine individuelle Handelsstrategie, die an die persönlichen Kapital- und Zeit-Ressourcen angepasst ist. Die gesetzten Ziele sollten unbedingt eingehalten werden! Plant ein Anleger beispielsweise eine bestimmte Summe X für den Handel mit CFDs ein, so sollte er diesen Wert auch nicht überschreiten, um das Verlustrisiko nicht unnötig zu erhöhen. Die Umsetzung der genannten Tipps bewahrt Trader vor klassischen Anfänger-Fehlern. Bitte beachten Sie aber: Der Erfolg ist dennoch nicht garantiert! Dieser hängt von zahlreichen Faktoren ab, die sich teilweise nicht beeinflussen lassen (z. B. unvorhergesehene Marktgeschehnisse oder Kurseinbrüche). Neben dem Aneignen von Wissen ist ferner die Nutzung eines Demokonto empfehlenswert, um risikofrei den Handel mit CFDs auszuprobieren und gleichermaßen das Angebot des gewählten Brokers genauer kennenzulernen.
Der Handel mit Differenzkontrakten hat sich in der Vergangenheit zu einer beliebten Geldanlage entwickelt. Aus diesem Grund haben wir nachfolgend 5 typische Fehler beim CFD Trading gemacht, die Anleger unbedingt vermeiden sollten. Wir sprechen dabei jedoch nicht nur Anfänger an, die anschließend mit dem CFD Handel beginnen wollen. Auch erfahrene Anleger können hier noch die ein oder andere Erkenntnis gewinnen, die beim täglichen Trading möglicherweise zur Selbstverständlichkeit verkommen ist.
Der Handel mit CFDs wird unter Tradern immer beliebter. Gerade Kleinanleger profitieren von den geringen Handelssummen und dem hohen Hebel. Dieser ermöglicht attraktive Rendite, birgt aber auch eine ebenso hohe Verlustgefahr. Wer mit dem Finanzderivat handeln möchte, muss sich daher zunächst mit dem CFD Grundlagen vertraut machen. Besonders über das Risikomanagement sollten Informationen eingeholt werden, denn nur so kann der Erfolg langfristig gesichert werden.
So funktioniert das Finanzprodukt
Die Funktionsweise eines CFDs ist schnell erklärt. Wer das Finanzprodukt kauft, kann entweder auf steigende oder fallende Kurse eines Basiswerts setzen. Als Basiswert dienen dabei andere Finanzprodukte. Genutzt werden vor allem die folgenden Wertpapiere:
Aktien
Anleihen
Indizes
Rohstoffe
Währungen
Interessant sind CFDs deshalb, weil sie mit einem Hebel ausgestattet sind. Dieser ermöglicht es, mehr Geld an den Kapitalmärkten zu bewegen, als der Trader eigentlich einsetzt. Ein Hebel von 1:100 bedeutet etwa, dass für jeden tatsächlich eingesetzten Euro 100 Euro durch den Broker an den Finanzmärkten investiert wird. Dadurch erhöhen sich sowohl die erzielte Rendite als auch der mögliche Verlust.
CFD Grundlagen – die Vorteile des Finanzprodukts
Im Vergleich zu anderen Finanzprodukten weisen CFDs einige Besonderheiten und Vorteile auf. Insbesondere die transparente Kursbildung ist hier anzuführen. So orientiert sich die Wertentwicklung des Finanzderivats immer an einem Basiswert. Die Kursabbildung erfolgt dabei im Verhältnis 1:1, sie ist also linear. Bei anderen Derivaten wie beispielsweise Optionen ist die Preisbildung deutlich komplizierter und schwieriger nachzuvollziehen.
Auch die handelbaren Positionsgrößen von CFDs sind aus Anlegersicht sehr angenehm. Die kleine Handelsgröße beträgt in der Regel 1 CFD. Das Finanzprodukt ist dabei häufig schon für wenige Euro verfügbar. Bei Aktien, Fonds oder auch anderen Finanzderivaten sieht das teilweise anders aus. Eine einzelne Stückaktie wird kaum ein Anleger erwerben können. Meistens müssen mehrere hundert Aktien gekauft werden. CFDs ermöglichen dadurch ein ideales Risiko- und Money-Management. Beide Aspekte lassen sich ideal an das eigene Konto anpassen.
Die unbegrenzte Laufzeit von CFDs erhöht die Flexibilität des Anlegers. Allerdings sei an dieser Stelle erwähnt, dass sich das Finanzprodukt vor allem für kurz- bis mittelfristiges Trading eignet. In der Regel kommen CFDs beim Day-Trading zum Einsatz. Auch die transparente Kostenstruktur und die allgemein niedrigen Gebühren machen das Finanzprodukt äußerst attraktiv.
Die Flexibilität des Finanzprodukts wird dadurch gefördert, dass Anleger nicht mehr nur von positiven Kursentwicklungen profitieren. Wer der Ansicht ist, ein bestimmter Basiswert wird in den kommenden Stunden an Wert verlieren, kann auch von einer solchen Entwicklung profitieren. Das ist beim klassischen Aktienhandel nicht möglich.
CFD Grundlagen: die Unterschiede zu Optionen und Hebelzertifikaten
Zu den CFD Grundlagen gehört es auch, sich unterschiede zu anderen Finanzprodukten klar zu machen. Nur so kann das passende Instrument für die eigene Strategie ausgewählt werden. Die folgende Tabelle zeigt die Unterschiede zwischen und Gemeinsamkeiten von Optionen, gehebelten Zertifikaten sowie CFDs.
Merkmal
CFD
Optionsschein
Hebelzertifikat
Auswahl an Basiswerten
Grundsätzlich ist die Auswahl bei CFDs nahezu unbegrenzt. Abhängig ist sie immer vom gewählten Broker.
Optionsscheine sind ebenfalls in großer Anzahl auf dem Markt verfügbar.
Zertifikate zählen zu den meistgenutzten Finanzprodukten überhaupt.
Long und Short möglich?
Ja
Ja
Ja
Hebel
Bei kaum einem anderen Finanzprodukt ist der Hebel so groß wie bei CFDs. Der maximale Wert hängt vom eigenen Broker ab, liegt aber fast immer bei mehr als 1:100.
Auch Optionen sind mit Hebeln ausgestattet, die allerdings geringer ausfallen als bei CFDs. Üblich sind etwa Werte von 1:40.
Zertifikate an sich sind grundsätzlich nicht gehebelt. Die Ausnahme hiervon bilden Hebelzertifikate, die allerdings meist nur geringe Hebel im Bereich von 1:10 aufweisen.
Handel mit kleinen Stückzahlen
Viele Finanzprodukte sind erst ab Beträgen von 1.000 oder 5.000 Euro handelbar. Insbesondere bei Fonds sind hohe Einstiegssummen erforderlich. Beim CFD-Handel sind bereits Mindesteinsätze von wenigen Euro möglich.
Auch beim Optionshandel wird kein hohes Kapital vorausgesetzt
Selbiges gilt für der Zertifikatehandel.
Transparente Kostenstruktur
Die CFD Gebühren sind übersichtlich und einheitlich. Es fallen dabei nicht nur geringe Kosten, sondern auch wenige Kostenpunkte an.
Die Preisbildung von Optionen ist relativ intransparent. Einige Gebühren werden nur versteckt oder gar nicht ausgewiesen.
Ordergebühren
Bei CFDs fallen in der Regel keine Ordergebühren an. Lediglich bei Aktien-CFDs wird eine kleine Kommission fällig
Beim Handel mit Optionen werden Ordergebühren fällig.
Beim Handel mit Zertifikaten werden Ordergebühren fällig.
Laufzeit
Die Laufzeit von CFDs ist unbeschränkt.
Die Laufzeit von Optionen ist in der Regel im Vorhinein festgelegt.
Die Laufzeit von Hebelzertifikaten ist unbeschränkt.
Das Risikomanagement als CFD Grundlage
Eingangs wurde bereits die Hebelwirkung des Finanzprodukts erklärt. Die Verluste, die dadurch entstehen können, sind teilweise enorm. Ihnen kann allerdings durch ein adäquates Risiko- und Money-Management vorgebeugt werden. Beide Aspekte gelten als absolute CFD Grundlagen für erfolgreiches Trading. Im Vordergrund des Handels sollte dabei immer der Kapitalerhalt stehen. Schließlich können keine weiteren Trades mehr durchgeführt werden, wenn dieses aufgezehrt ist.
Als zentrale Kennzahl des Erfolgs sehen viele Trader die sogenannte Trefferquote an. Sie beschreibt das Verhältnis von Gewinn- und Verlust-Trades. Eine hohe Trefferquote bedeutet allerdings nicht, dass auch tatsächlich viel Rendite erwirtschaftet wurde, wie ein Beispiel zeigt.
Der Trader hat folgende zehn Trades durchgeführt:
Trade
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Gewinn / Verlust in Euro
20
40
15
25
35
-180
90
45
-210
50
Ein Blick auf die Trefferquote zeigt, dass der Trader zu 80 % mit seinen Prognosen richtig lag. Allerdings waren die jeweiligen Kursentwicklungen vergleichsweise schwach, so dass Gewinne von insgesamt 320 Euro erzielt wurden. Die zwei Verlust-Trades fallen deutlich stärker ins Gewicht. Der Trader verlor durch zwei Positionen 390 Euro, steht also insgesamt mit 70 Euro Verlust dar. Die Trefferquote hat somit eher eine psychologische Wirkung. Hohe Quoten beflügeln Trader oft. Für eine vollständige Erfolgsanalyse taugt sie allerdings nicht. Übliche Trefferquoten von CFD-Trader liegen zwischen 30 und 40 %.
Im Rahmen des Risikomanagements sollte nicht nur eine regelmäßige Erfolgsanalyse durchgeführt werden, um Schwachstellen aufzudecken. Insbesondere der Positionsgröße gilt es Aufmerksamkeit zu schenken. Viele Trader schwören hierbei auf die sogenannte 1%-Regel. Sie besagt, dass für eine einzelne Position maximal 1 % des aktuellen Kontostandes aufgewendet werden dürfen. Verfügt der Trader also über ein Kapital von 10.000 Euro, beträgt die maximale Positionsgröße 100 Euro.
Eng mit dem Positionsrisiko verbunden ist das sogenannte Kontorisiko. Das Risiko eines Kontos ergibt sich aus der Summe der Risiken aller aktuell offenen Positionen. Grundsätzlich existieren hier keine Richtwerte, an die sich Trader halten sollten. Es gilt aber, ausreichend Kapital auf dem Konto zu haben, um Verluste abzudecken.
Besonders wichtig ist zudem die Diversifikation. Damit ist gemeint, dass das Kapital in möglichst unterschiedliche Marksegmente und Branchen investiert wird. Andernfalls können Krisen in bestimmten Ländern oder an Börsen schnell zu einem Totalverlust führen. Ist das Geld breit gestreut, fangen andere Positionen den möglichen Verlust in turbulenten Marktsituationen wieder auf.
Fazit: Risikomanagement und Flexibilität als CFD Grundlage
Aus Sicht von Anlegern bieten CFDs also einigen Vorteile. Vor allem die geringen Kosten, das hohe Maß an Flexibilität und die guten Renditechancen sind hierbei anzuführen. Durch den vorhandenen Hebel entsteht allerdings auch ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Wer sich absichern und langfristig erfolgreich sein möchte, sollte unbedingt ein professionelles Risikomanagement betreiben. Dazu zählen unter anderem eine kontinuierliche Erfolgsanalyse und ein geeignetes Money-Management. Wer diese CFD Grundlagen verinnerlicht, sollte anschließend umfassendere CFD Strategien entwickeln und sich weiteres Wissen aneignen. Besonders die Trading-Akademie des eigenen Brokers eignet sich hierfür.
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