Forex Grundlagen
Forex Risikomanagement
Veröffentlicht
vor 6 Jahrenam
von
Michael MüllerRisikomanagement ist wohl einer der wichtigsten Begriffe, die einem Devisenhändler nur begegnen kann. Dennoch wird es von vielen Tradern übersehen und nicht ausreichend ernstgenommen. Wer langfristig auf dem Forexmarkt erfolgreich sein will, kommt jedoch nicht umhin, sich mit Risikomanagement zu befassen.
Wer jedoch kein Risikomanagement betreibt und seine Positionsgrößen nicht richtig bestimmt, betreibt im Prinzip nichts anderes als Glücksspiel. Der Fokus liegt dann nicht darauf, langfristig Gewinn verbuchen zu können, sondern beim nächsten Trade den „Jackpot“ zu gewinnen. Nur wer langfristig seine Verluste kontrollieren kann, hat eine Chance darauf, profitabel zu handeln. Im Endeffekt ist Forex-Trading ein Nummernspiel. Das bedeutet, dass auch der mögliche Verlust einkalkuliert und möglichst so verändert werden muss, dass sich ein positives Bild ergibt.
Wie viel Kapital wird für den Devisenhandel benötigt?
Ein wichtiger Teil des Risikomanagements ist die Frage nach dem ausreichenden Kapital. Wie viel wird für den Start in den Forex-Handel benötigt? Die Antwort hängt davon ab, wie der Neueinsteiger den Forex-Handel angehen möchte.
Zuerst sollte ein Grundwissen geschaffen werden, dass es ermöglicht, nicht das gesamte Startkapital sinnlos aufs Spiel zu setzen. Bildung ist auch Kapital in Form von Wissen, sodass hier zu Beginn das Hauptaugenmerkt liegen sollte. Es gibt viele Möglichkeiten, den Forexhandel zu erlernen: Klassen, im Alleingang, mit Mentoren, Im Austausch über das Internet und vielen anderen Möglichkeiten und Kombinationen. Seminare, Klassen, Bücher oder Mentoren kosten jedoch Geld. Der Vorteil ist, dass der Lerneffekt häufig deutlich größer ist als bei der eigenständigen Fortbildung. Das bedeutet auch, dass Trades wesentlich schneller erfolgreich verlaufen können und so früher profitabler werden.
Gerade umfangreichere Seminare und Kurse können jedoch sehr kostenintensiv sein. Nicht jeder hat das Kapital um mehrerer hundert bis ein paar tausend Euro zu investieren. Diejenigen, deren Geld nicht für derartige Weiterbildungsmaßnahmen ausreicht, können sich kostengünstiger im Selbststudium weiterbilden. Im Internet befinden sich zahlreiche und hochwertige Quellen, die gerade den Einstieg erheblich erleichtern. Zudem können Foren zum Austausch mit Gleichgesinnten genutzt werden und Anfänger so doch noch von erfahreneren Tradern profitieren. Es ist jedoch in der Regel sinnvoll, die relativ ungeordneten Informationen, die zudem häufig nicht ausreichend in die Tiefe zu gehen, durch mehrere Lehrbücher zu ergänzen. Ein Trader wird nicht aufhören, zu lernen und sollte immer bestrebt sein, sich weiterzubilden.
Die zweite Frage, die zur Festlegung des Startkapitals beantwortet werden muss, ist ob das Trading besondere Tools wie Charting-Software oder Newsfeeds benötigt. Ein Großteil der Analysetools ist bei vielen Forex Brokern ohne Zusatzkosten nutzbar. Allerdings gibt es auch spezielle Indikatoren und hochwertigere Charting-Software, für die monatliche Gebühren fällig werden. Alleine hierfür müssen Trader rund 100 Euro im Monat einkalkulieren.
Wer hingegen Fundamentalanalyse bevorzugt, profitiert davon, dass Nachrichten ohne Verzögerung bei ihm ankommen. Hochwertige Newsfeeds schlagen jedoch ebenfalls mit Zusatzkosten zu buche, die bis zu mehreren tausend Euro im Monat betragen können. Auch hier bietet der Forex Broker in der Regel die wichtigsten Nachrichten ohne Zusatzkosten an, allerdings kann es für einige entscheidend sein, die Nachrichten ein oder zwei Sekunden früher zu erhalten. Nicht selten ist dieser kurze Zeitraum so wichtig, dass er über Gewinn oder Verlust entscheidet.
Zu guter Letzt wird natürlich auch Kapital benötigt, dass zum Handeln eingesetzt werden kann. Wichtig dabei ist, dass es dem Forex-Trader nicht schmerzen darf, wenn es verloren geht. Sonst wird der Handel zu emotional, der Trader riskiert zu viel und verliert vermutlich noch mehr Kapital. Retail Broker bieten häufig bereits die Möglichkeit, Accounts mit 25 Dollar zu eröffnen. Allerdings lässt sich mit so wenig Kapital kaum ein geeignetes Risikomanagement durchführen. Neueinsteiger sollten bedenken, dass sie je Trade maximal 2 Prozent des Gesamtkapitals einsetzen sollten. Eine Möglichkeit ist also, den Mindesteinsatz beim Forex Brokermit 50 zu multiplizieren, um das absolute Minimum zu errechnen. Wer regelmäßig tradet, den Forexhandel und das Risikomanagement ernst meint, wird allerdings eher ein Kapital zwischen 50.000 und 10.000 Euro benötigen. Es ist kein Geheimnis, das die meisten Unternehmen wegen einer Unterkapitalisierung scheitern und dies stimmt im Besonderen für den Devisenhandel.
Wer kein ausreichendes Startkapital aufbringen kann, hat leider nur die Möglichkeit, Geduld zu üben und das notwendige Kapital anzusparen. Es ist jedoch in dieser Zeit durchaus möglich durch Demokonten Erfahrungen im Forex-Trading zu sammeln, um so besser vorbereitet zu sein, wenn das Startkapital vorhanden ist.
Niemals mehr als 2 Prozent riskieren
Anfänger im Forexhandel beginnen schnell sich zu fragen, wie viel sie pro Trade einsetzen wollen. Das Bauchgefühl ist dabei häufig viel zu übermütig. Es hat sich bewährt, pro Trade maximal 2 Prozent des Gesamtkapitals einzusetzen, viele empfehlen sogar nur ein Prozent oder noch weniger.
Nicht zu viel einzusetzen hilft dabei, mehrere Verlustrades in Folge kompensieren zu können. Der Einsatz sinkt mit jedem Verlust und dies wiegt besonders schwer, wenn das eingesetzte Kapital zu groß ist. Wer beispielsweis 10 Prozent je Trade riskiert, hat nach 19 Trades bereits 85 Prozent seines Startkapitals eingebüßt und ist fast schon handlungsunfähig. Um lediglich das Startkapital zurückzuerhalten, müsste das verbleibende Kapital mehr als 550 % Profit erzielen. Dies ist eine geradezu utopische Zahl.
Natürlich lässt sich mit einem höheren Einsatz auch mehr Gewinn erzielen, allerdings ist Risikomanagement zuallererst darauf ausgelegt den Verlust zu minimieren. Letztlich kommt dies allerdings auch der Rendite zugute. Wer 19 Trades verloren hat und jeweils 2 Prozent eingesetzt hat, muss nur einen Verlust von 30 Prozent hinnehmen. Auch dann muss er 43 % Profit machen, um das Startkapital wieder herzustellen, im Vergleich zu 550 % ist dies jedoch deutlich leichter möglich.
Zudem sollte die psychologische Komponente nicht unterschätzt werden. Der Trader, der die Pechsträhne hatte und immer 10 Prozent eingesetzt hat, ist vermutlich nicht weit davon entfernt, sein Risiko weiter zu steigern. Da sein Kapital bereits bedeutend geschrumpft ist, reichen vermutlich ein bis zwei Verlusttrades aus, bis er den Totalverlust herbeigeführt hat. Es ist in solchen Situationen sehr schwierig, noch rational zu denken. Würde er sein Restkapital riskieren, wäre allerdings deutlich, dass er durch den hohen Einsatz eher Glücksspiel betreibt als ernstzunehmendes Forex-Trading.
Risk-Reward-Ratio
Die Risk-Reward-Ratio ist eine der wichtigsten Kennzahlen im Risikomanagement. Sie kann genutzt werden, um das Verhältnis von Risiko und Rendite zu optimieren. Wer beispielsweise nur dann handelt, wenn er die Chance hat, das Dreifache von dem zu gewinnen, was er riskiert, steigen die Chancen, gegen Ende Profit gemacht zu haben. Selbst wenn ein Händler nur die Hälfte seiner Trades gewinnt, hat er am Ende einen deutlichen Gewinn zu verzeichnen.
Allerdings lässt sich die Risk-Reward-Ratio natürlich nicht beliebig verbessern. Ein großes Problem dabei sind die Transaktionsgebühren durch den Broker. Häufig müssen Trader deswegen sogar nicht nur mit einer 3:1 reward-to-risk-ratio kalkulieren, sondern sogar mit einer von 4:1. Eine Lösung kann hier sein, die Positionsgröße zu verringern und dafür die Stops auszuweiten. Welche Kombinationen empfehlenswert sind, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Vor allem Laufzeit, Einstieg- und Ausstiegszeitpunkt sowie die Handelsumgebung sind hier wichtige Variablen, die in der Regel bei jedem Trade angepasst werden müssen.
Drawdown und Maximum Drawdown
Ein Drawdown ist im Prinzip nichts anderes als der kumulierte Verlust innerhalb eines bestimmten Zeitraumes. Verliert ein Trader wie im oben genanntem Beispiel 85 Prozent seines Startkapitals, beträgt der Drawdown 85 Prozent. Das Maximum Drawdown beschreibt hingegen, wie hoch der maximale Verlust innerhalb der Periode hätte sein können, unter der Prämisse, dass der Trader immer zum Höchststand gekauft und zum Tiefststand verkauft hätte.
Eines der wesentlichen Ziele des Risikomanagements ist es, lange Verlustphasen überstehen zu können. Das liegt daran, dass die Statistik zwar irgendwann für einen Ausgleich sorgt, allerdings nicht klar ist, wann dieser eintritt. Es kann also problemlos sein, dass eine lange Reihe an Trades im Verlust endet und dies nicht unbedingt die Schuld des Traders ist. Wer nun kein geeignetes Risikomanagement durchführt, steht dann kurz vor dem Totalverlust. Gerade zu Beginn ist eine Verlustkette besonders ärgerlich, da das Startkapital sich so deutlich verringert. Entscheidend ist allerdings, dass längere Verlustphasen durch gezieltes Risikomanagement langfristig kompensiert werden können. Dies kann nur dann erreicht werden, wenn lange Verlustphasen einkalkuliert werden. Drawdowns sind ein Teil des Devisenhandels und niemand kann dies ändern. Um längere Phasen zu überstehen, ist es allerdings notwendig, das Vorgehen im Tradingplan festzuhalten. Auf diese Weise können Trader Kurzschlussreaktionen verhindern, die bei langen Verlustphasen immer wahrscheinlicher werden. Wenn der Wurm einmal drin steckt, kann es zudem passieren, dass der Trader bemerkt, dass eine längere Durststrecke ansteht. In diesen Fällen sollte der Einsatz minimiert werden, um den Verlust zu begrenzen. Gelingen die ersten Gewinn-Trades, kann der Einsatz langsam wieder erhöht werden.
Die größte Herausforderung des Risikomanagements
Die Disziplin des Traders wird beim Risikomanagement wohl am deutlichsten herausgefordert. Nicht viele Trader schaffen es, bei einer längeren Verlustkette an ihrem Tradingplan festzuhalten. Dennoch ist es selten so wichtig, die Disziplin aufzubringen, wie in diesen Augenblicken. Allerdings gibt es ein paar Strategien, die dabei helfen können, der Versuchung zu wiederstehen, mehr zu investieren:
- Wer in seiner Vergangenheit nach Verlusten mehr riskiert hat, als ursprünglich geplant, sollte sich diese Situation in Erinnerung rufen.
- In der Regel ist es bei mehreren Verlusten in Folge empfehlenswert, sofort mit dem Forex-Trading aufzuhören. Die Trades dürfen oder sollten analysiert werden, aktiver Handel sollte jedoch verschoben werden.
- Auf keinen Fall sollten Trader von ihrem Tradingplan abweichen.
- Bei der nächsten Session sollten die Verluste emotional abgeschlossen sein.
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Welche ist die beste Forex Strategie?
Veröffentlicht
vor 3 Jahrenam
24. März 2020von
Michael MüllerWer sich mit Forex-Trading befassen möchte, sollte lieber einer Forex Strategie folgen als seinem Bauchgefühl. Um mit bestimmten Forex-Strategien zu arbeiten, muss man diese erst einmal kennen. Zu nennen sind beispielsweise:
- die Daytrading-Strategie
- die technische oder markttechnische Analyse
- die fundamentale Analyse
- die Strategie, erfahrene Trader nachzuahmen
- die Breakout-Strategien
- die SonicR-Strategie
- die Ichimoku-Kinko-Hyo Trendfolge-Strategie
und andere Spezialstrategien, über die man sich in Büchern oder im Netz informieren kann.
Im Daytrading geht es um das tagesschnelle Kaufen und Verkaufen der Wertpapiere, Aktien oder Devisen. Das Ganze läuft in Echtzeit ab, folgt also aktuell entstehenden Kursänderungen an der Börse. Abgewickelt wird das Forex Daytrading mittels eines Online-Depots, das man bei einem Broker eröffnet hat. Auf das Tradingkonto muss man zunächst eine Einzahlung in festgelegter Mindesthöhe vornehmen, bevor man handeln kann. Gewinne macht man nur, wenn sich die Börsensituation zu Gunsten des Käufers entwickelt und man die Werte rechtzeitig verkaufen kann, bevor der Kurs wieder fällt. Ohne Erfahrung und vorheriges Üben in einem Demo-Konto sollte man nicht ins Forex-Trading einsteigen, auch wenn alles am Anfang leicht aussieht. Die Verluste können erheblich sein und schlagen sich bedauerlicherweise in echtem Geldwert nieder. Auch die Wahl des Brokers sollte mit Sorgfalt geschehen, damit man an einen seriösen Onlinebroker gelangt, der bei Fragen, technischen Problemen oder Notlagen anderer Art jederzeit erreichbar ist.
Die technische Analyse
Mit einer technischen Analyse kann man die Kursbewegungen der Vorwochen oder -monate am Devisenmarkt auswerten. Daraus können gewisse Schlüsse für mögliche zukünftige Entwicklungen gezogen werden. Hat man ausreichend Informationen gesammelt, kann man diese in einer Statistik oder Karte darstellen. Sinnvoll ist die technische Analyse nur, wenn man einen bestimmten Kurs im Auge hat. Man geht davon aus, dass man aus diesen Daten die Einflüsse ersehen kann, die zu einer bestimmten Zeit auf einen Devisenkurs gewirkt haben und noch wirken. Außerdem sind in der Auswertung Stimmungen unter Anlegern zu erkennen. Interessant sind auch bestimmte Trading- oder Kurs-Muster, die immer wieder vorkommen. Kennt man sie, kann man sie für eigene Geschäfte nutzen. Drittens geht man bei der technischen Analyse davon aus, dass die Geschichte sich wiederholt. Entdeckt man also bei der Auswertung ein bekanntes “Pattern”, kann man investieren und bei richtiger Bewertung satte Gewinne einstreichen. Irrt man sich und das Pattern entwickelt sich wider Erwarten anders, sind die Finanzverluste allerdings genauso hoch.
Der markttechnischen Analyse steht die fundamentale Analyse gegenüber, die im Forexhandel eher einen generellen als einen speziellen Überblick über die lohnenswerten Investitionen liefert. Man überprüft und bewertet auf breiter Basis Angebot und Nachfrage, aber auch politische und wirtschaftliche Gegebenheiten. Dann erstellt man aus den ermittelten Daten ein Modell, in dem man zwei Kurswerte in Beziehung zueinander setzt. Man setzt anschließend auf den Kurs, der der Erfahrung nach wahrscheinlicher fällt oder steigt. Onlineportale wie Ayondo oder ZuluTrade zeigen die Handelssignale erfolgreicher Trader an, die man als zusätzliche Entscheidungshilfe für seine Trades nutzen kann. So überlässt man alle Analysen anderen und nimmt ihre Entscheidungen zur Grundlage eigener Trades.
Die Breakout-Strategien
Mit so genannten Breakout-Strategien, die in verschiedensten Formen existieren, traden erstaunlich viele Trader im Forex-Handel. Ziel solcher Forex-Strategien ist es, einen bestimmten Tagestrend zu erfassen und in eigene Gewinne umzusetzen.
Eine einfache Breakout-Strategie
Begriffe wie “Inside Bar” und “Outside Bar” muss man kennen und wissen, wie sie sich im Forexhandel auswirken. Gesetzt wird auf “Ausbrüche”, die über einen bestimmten, nicht gerade zu erwartenden Kurswert hinausgehen! Wichtig ist hier die so genannte Pivotlinie, die einen entscheidenden Einfluss auf die Profit-Targets nimmt. Man kann Breakout-Strategien in Forexhandel konservativ oder in riskanten Varianten nutzen. Über die Details solcher Strategien kann man sich im Internet oder in Büchern über den Forexhandel schlau machen. Man kann Breakout-Strategien bereits als Einsteiger nutzen, wenn man sie versteht.
Die bereits erwähnte SonicR-Strategie kommt aus dem englischsprachigen Raum und wird folglich meist auf Englisch erläutert. Es geht hier um Preisbewegungen, für die man den Eintritts- bzw. Austrittstrend oder die Kursrichtung bestimmt. Es kommt hier auf das richtige Timing an und es wird vom Erfinder empfohlen, sich lieber an europäischen Börsen statt an den asiatischen zu orientieren. Bei solchen Forex-Strategien geht es auch schon ans Eingemachte. Man sollte sie erst genau studieren, bevor man einsteigen kann.
Ähnliches gilt für das Ichimoku Kinko Hyo Trendfolge-System, das bereits aus den 30er Jahren stammt. Damals wurde es aber nicht öffentlich gemacht. Das geschah durch den Erfinder erst im Jahre 1968. Bislang eher in Asien im Forexhandel etabliert, entdecken nun auch zunehmend internationale Trader diese Forex-Strategie. Prinzipiell kann man mit allen genannten Strategien Gewinne einfahren, aber man muss über Jahre ein gutes Gespür für Kurstrends entwickeln und manchen Finanzverlust als Lehrgeld ansehen.
Blog
Forex für Anfänger – alles, was Sie wissen sollten
Veröffentlicht
vor 3 Jahrenam
21. März 2020von
Michael MüllerBis vor etwa zehn Jahren war der Handel mit Devisen, auch als Forex-Trading bezeichnet, nahezu ausschließlich den Banken vorbehalten. Anschließend kamen institutionelle Investoren hinzu, jedoch ist es mittlerweile seit vielen Jahren möglich, dass auch ganz normale Privatpersonen am Forex-Trading teilnehmen können.
Nicht selten erweckt der Devisenhandel den Anschein, als wenn faktisch jedermann leicht Geld verdienen könne. Ganz so einfach ist es allerdings nicht, insbesondere für Neulinge. Aus diesem Grund möchten wir in unserem folgenden Beitrag näher darauf eingehen, was Sie über das Forex-Trading wissen sollten, wenn Sie erstmals mit Währungspaaren handeln möchten. „Forex für Anfänger – alles, was Sie wissen sollten“ lautet daher unsere Devise.
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Wo findet der Devisenhandel eigentlich statt?
Forex für Anfänger bedeutet, dass man sich tatsächlich erst einmal mit den Grundlagen beschäftigen muss. Diese beinhalten auch, dass Sie darüber informiert sind, wo der Devisenhandel im Detail eigentlich stattfindet. Im Gegensatz zum Aktienhandel, der zumindest teilweise noch über die sogenannten Präsenzbörsen vor Ort durchgeführt wird, ist der Devisenhandel ein reiner Computerhandel.
Beim Forex-Handel werden Kursveränderungen von Währungspaaren gehandelt
Das bedeutet, dass die fremden Währungen, genauer gesagt die Währungspaare, über die Devisenbörse online gehandelt werden. Zugang zu dieser Devisenbörse verschaffen Sie sich, indem Sie bei speziellen Brokern, den sogenannten Forex-Brokern, ein Handelskonto eröffnen. Über die vom Broker zur Verfügung gestellt Handelsplattform haben Sie dann die Möglichkeit, Aufträge zu erteilen und so Devisen zu handeln.
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Wie funktioniert der Devisenhandel?
Der Devisenhandel ist äußerst transparent und funktioniert – wie nahezu jeder Handel – auf der Grundlage von Angebot und Nachfrage. Eine wichtige Grundlage zum Verständnis des Forex-Trading besteht darin, dass Sie nie eine einzelne Währung handeln, sondern automatisch immer zwei Währungen, nämlich ein Währungspaar. Dies ist damit zu begründen, dass Sie immer eine Währung kaufen, um eine andere Währung zu verkaufen. Es sind beim Forex-Trading also immer bei jedem Handelsauftrag zwei Devisen beteiligt.
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Der Handel als solcher funktioniert so, dass Sie sich zunächst für ein Währungspaar entscheiden, welches Sie handeln möchten. Nehmen wir zum Beispiel an, Sie möchten gerne den US-Dollar kaufen, weil Sie davon ausgehen, dass der Dollarkurs steigen wird. Möchten Sie dementsprechend Dollar kaufen und Euro verkaufen, entscheiden Sie sich somit für das Devisenpaar US-Dollar / Euro. In diesem Fall erteilen Sie dem Broker also den Auftrag, Dollar zu kaufen, sodass automatisch Euro verkauft werden. Damit ist die Transaktion bereits abgeschlossen und Sie sind fortan Besitzer einer gewissen Anzahl von US-Dollar.
An den Devisenmärkten können Sie natürlich noch deutlich mehr als nur das Währungspaar Euro / US-Dollar handeln, sondern stattdessen gibt es – je nach Forex-Broker – mehr als 100 Währungspaare, die über die entsprechende Plattform gehandelt werden können. Zu den wichtigsten Währungspaaren weltweit zählen insbesondere:
- US-Dollar / japanischer Yen
- Euro/ US-Dollar
- US-Dollar / Schweizer Franken
- Euro / britisches Pfund
- US-Dollar / britisches Pfund
Insbesondere fünf Währungen sind es, die an mehr als 80 Prozent des gesamten Devisenhandels beteiligt sind, nämlich der Euro, der US-Dollar, der Schweizer Franken, das britische Pfund und der japanische Yen.
Ich möchte Devisen handeln: was muss ich konkret tun?
Zahlreiche etwas spekulativ eingestellte Anleger möchten zum ersten Mal mit Devisenhandel, wissen allerdings nicht so recht, was sie dafür genau tun müssen. Dabei sind es im Prinzip nur wenige Schritte, die Sie zuvor absolvieren müssen, bevor Sie Währungspaare handeln können. In der Regel handelt es sich um den folgenden Ablauf:
- Forex-Broker Vergleich durchführen
- Broker auswählen
- Beim Forex-Broker registrieren und ein Handelskonto eröffnen
- Geld auf das Handelskonto einzahlen
- Order erteilen
Der gesamte Vorgang nimmt meistens nicht einmal 24 Stunden in Anspruch, denn sowohl die Registrierung als auch die anschließend notwendige Legitimation wird mittlerweile von vielen Brokern sehr schnell vorgenommen. Empfehlenswert ist definitiv ein Vergleich der Anbieter, bevor Sie sich für einen bestimmten Forex-Broker entscheiden.
Worin unterscheiden sich die Forex-Broker am Markt?
Viele Experten sind der Meinung, dass die Wahl des Forex-Brokers durchaus einen nicht unerheblichen Einfluss darauf hat, wie erfolgreich der Trader auf Dauer handeln kann. Daher ist es empfehlenswert, sich die verschiedenen Broker am Markt einmal etwas genauer zu betrachten und miteinander zu vergleichen. Geeignet dafür sind insbesondere Forex-Broker Vergleiche, aber auch Reviews als Test- und Erfahrungsberichte. Auf jeden Fall sollten Sie sich einige Kategorien merken, in denen Sie die verschiedenen Broker miteinander vergleichen können, insbesondere:
- Konditionen
- Handelsplattform
- Zahlungsmethoden
- Kundenservice
- Demokonto
- Regulierung
- Weiterbildung
Für Anfänger beim Forex-Trading sind dabei sicherlich die Punkte Kundenservice, Konditionen, Handelsplattform und der Weiterbildungsbereich von besonders großem Interesse.
Die wichtigsten Begriffe beim Forex-Trading kennen
Forex für Anfänger bedeutet auch, dass Sie sich unbedingt mit den gängigsten Begriffen beschäftigen sollten, die im Bereich des Devisenhandels genutzt werden. Ohne eine Kenntnis, was die jeweilige Fachbezeichnung aussagt, fällt es insbesondere Neulingen schwer, den Zusammenhang zu verstehen.
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Daraus resultieren häufiger sogar Fehler, wenn Sie zum Beispiel nicht wissen, was eigentlich das Margin beinhaltet. Unserer Meinung nach sind es insbesondere die folgenden vier Fachbegriffe, die Sie unbedingt kennen sollten, bevor Sie aktiv ins Forex-Trading einsteigen:
- Hebel (Leverage)
- Margin
- Spread
- Pips
Diese einzelne Fachbegriffe möchten wir noch etwas näher erläutern, denn unserer Auffassung nach ist sehr wichtig, dass Sie als Forex Anfänger wissen, was sich hinter den verschiedenen Fachtermina im Detail verbirgt.
Hebel
Der Hebel ist nicht nur einer der wichtigsten Begriffe beim Forex-Trading, sondern im Grunde die Basis dafür, dass überhaupt viele Tausend Privatpersonen einen Zugang zum Devisenhandel haben. Dazu müssen Sie wissen, dass die Mindesttransaktionssummen, die beim Devisenhandel für gewöhnlich gefordert werden, selten weniger als 10.000 oder sogar 100.000 Euro betragen. Kaum ein normaler Privatanleger würde jedoch fünf- oder sechsstellige Beträge investieren können oder wollen. An dieser Stelle greift daher der Hebel, der auch als Leverage bezeichnet wird.
Wenn Sie also beispielsweise bei einem bestimmten Währungspaar die Mindesttransaktionssumme in Höhe von 10.000 Euro erfüllen möchte, müssen Sie bei einem Hebel von 200:1 nur noch 50 Euro eigenes Kapital zur Verfügung stellen. Durch den Hebel sind einerseits höhere Gewinne (bezogen auf Ihren Eigenkapitaleinsatz) möglich, aber das Verlustrisiko potenziert sich ebenfalls.
Margin
Margin ist ein anderes Wort für die Sicherheitsleistung, die Sie beim Forex-Trading stets erbringen müssen. Wenn Sie die vorherige Erläuterung des Hebels verstanden haben, können Sie im Grunde leicht nachvollziehen, wie das Margin mit dem Hebel zusammenhängt. Bleiben wir beim vorherigen Beispiel, nämlich dass der Broker einen Hebel von 200:1 zur Verfügung stellt. Dies bedeutet im Grunde, dass Sie für jede 100 Euro, die Ihnen der Broker leiht, lediglich 0,50 Euro eigenes Kapital aufwenden müssen. Diese 0,50 Euro sind gleichzeitig das Margin, welches als Sicherheitsleistung auf Ihrem Handelskonto vorhanden sein muss.
Um zu verdeutlichen, dass der Hebel multipliziert mit dem Margin stets den Wert 100 ergibt, möchten wir in der Folge einfach einige Hebel mit dem entsprechenden Margin verknüpfen:
- Hebel 20:1 – Margin 5 %
- Hebel 50:1 – Margin 2 %
- Hebel 100:1 – Margin 1 %
- Hebel 400:1 – Margin 0,25 %
Je höher der Hebel also wird, desto geringer muss das Margin ausfallen. Dies birgt allerdings das Risiko, dass eine offene Position bei kleineren zwischenzeitlich Verlusten schnell vom Broker geschlossen wird, da das Margin nicht mehr ausreicht.
Spread und Pips
Diese zwei Fachbegriffe sind eng miteinander verbunden, sodass wir diese auch gemeinschaftlich erläutern möchten. Als Spread wird die Differenz zwischen den zwei Kursen bezeichnet, die der Broker zu einem bestimmten Währungspaar stellt. Vielleicht kennen Sie dieses Vorgehen bereits vom Bankschalter, wenn Sie für den Urlaub Sorten, also fremdes Bargeld, geordert haben.
In diesem Fall gibt es ebenfalls einen An- und einen Verkaufskurs, wobei die Differenz der Spread ist. Anders ausgedrückt ist der Spread gleichzeitig der Gebührenfaktor, den Sie beim Forex-Trading berücksichtigen müssen. Allerdings sind diese Gebühren relativ gering, denn der Spread bewegt sich meistens nur im Bereich weniger Pips.
Damit kommen wir auch bereits zum zweiten Fachbegriff in dieser Rubrik, nämlich dem Pip. Ein Pip ist im Prinzip die kleinste mögliche Veränderung, die ein Devisenkurs vollziehen kann. Am besten lässt sich das Pip sicherlich dadurch erklären, dass wir uns einmal die mögliche Veränderung eines Währungskurses betrachten:
- US-Dollar Kurs: 1,1850
- Neuer US-Dollar Kurs: 1,1852
- Aktueller US-Dollar Kurs: 1,1854
Wie Sie erkennen, hat sich der US-Dollar Kurs zweimal verändert, nämlich jeweils um zwei Ziffern im Bereich der letzten Nachkommastellen. Die großen Devisenkurse werden üblicherweise übrigens mit vier Stellen hinter dem Komma angegeben. Die Veränderung vom ersten zum zweiten Devisenkurs beträgt in diesem Fall zwei Pips, also zwei kleinstmögliche Einheiten. Bei den größeren Währungspaaren ist es so, dass sich der Spread bei vielen Brokern auf ein bis drei Pips beläuft.
Tipp für Anfänger: Demokonto und Weiterbildungsbereich nutzen
Forex für Anfänger bedeutet auch, sich möglichst viele Informationen zu beschaffen. Aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen, zwei Optionen zu nutzen, die heutzutage von nahezu jedem Forex-Broker zur Verfügung gestellt werden. Zum einen handelt es sich dabei um das Demokonto und zum anderen sollten Sie einmal den Weiterbildungsbereich betrachten, der von den Brokern zur Verfügung gestellt wird.
Das Demokonto ist ein Testkonto, welches die Handelsplattform üblicherweise 1:1 widerspiegelt. Sie können dort Strategien ausprobieren, die Trading-Plattform kennenlernen und virtuelle Orders erteilen, ohne dabei echtes Kapital einsetzen zu müssen. So machen Sie sich mit den Funktionen der Handelsplattform und dem Forex-Trading als solches vertraut. Der große Vorteil besteht darin, dass Sie dadurch beim späteren echten Handel häufig Fehler vermeiden können.
Den Weiterbildungsbereich bieten heute viele Broker an, sodass Sie oftmals die folgenden Instrumente nutzen können, um sich mehr Informationen zum Trading zu beschaffen:
- Webinare
- Video-Tutorials
- eBooks
- Strategien
- Aktuelle News vom Devisenmarkt
Einem erfahrenen Trader folgen: das Social-Trading
Ebenfalls in den Bereich lernen und von den Erfahrungen professioneller Trader profitieren, fällt das sogenannte Forex-Trading. Dies ist bei Anfängern sehr beliebt, denn auf diese Weise haben Sie die Möglichkeit, sich faktisch an die Fersen erfolgreicher Trader zu heften. Sie können – je nach Forex-Broker – oftmals gezielt einzelne Profi-Trader auswählen, deren Handelsaufträge Sie sich betrachten können. Anschließend haben Sie meistens die Möglichkeit, diese Trades zu kopieren und so aus dem Verhalten der professionell Trader zu lernen. Einer der Vorreiter und bis heute größter Anbieter im Bereich Social-Trading ist eToro.
Krypto-Investitionen werden von eToro (Europe) Ltd. angeboten und die Verwahrung wird von eToro Germany GmbH durchgeführt. Ihr Kapital ist gefährdet.
Hohe Gewinne genauso möglich wie ein Totalverlust
Wenn es um unsere Eingangsaussage geht: Forex für Anfänger – alles, was Sie wissen sollten, dann möchten wir natürlich auch über die Chancen und Risiken beim Devisenhandel aufklären. Auf der einen Seite ist es möglich, innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums (oft innerhalb von Tagen oder sogar Stunden) hohe Gewinne im dreistelligen Prozentbereich zu erzielen. Dies wird durch den bereits angesprochenen Hebel möglich.
Wenn nämlich beispielsweise der Kurs eines Devisenpaares um fünf Prozent steigt, würde das bei einem Hebel von 200:1 bezogen auf Ihren Kapitaleinsatz bedeuten, dass Sie diesen verzehnfacht hätten. Auf der anderen Seite führt das häufig prozentual äußerst geringe Margin jedoch dazu, dass schnell ein Totalverlust entstehen kann. Dies ist der Fall, wenn sich der Kurs in die falsche Richtung entwickelt und Ihr Margin nicht mehr ausreicht. Dann schließt der Broker die Position entweder automatisch oder Sie sind schnell genug und zahlen zusätzliches Margin auf Ihr Handelskonto ein.
Wer jemals für den Urlaub Geld umgetauscht hat, ist bereits mit Währungshandel, also Forex, in Kontakt gekommen. Das Grundprinzip von Forex ist es also, eine Währung gegen eine andere auszutauschen.
Wer beispielsweise in die USA fliegt und dort Euros gegen Dollar austaucht, kauft mit seinen Euros Dollar. Allerdings achten Touristen in der Regel nicht darauf, ob es für sie finanziell vorteilhaft ist, wenn sie ihr Geld umtauschen. Beim Forex-Handel ist dies anders. Die gekaufte Währung soll keinen praktischen Nutzen erfüllen, sondern wird ausschließlich mit dem Ziel erworben, sie zu einem späteren Zeitpunkt gewinnbringend zurückzutauschen.
Forex Chart
Natürlich ist es prinzipiell auch möglich, mit den gekauften Dollar eine dritte Fremdwährung zu erwerben, in der Regel konzentrieren Forextrader sich jedoch auf ein Währungspaar je Trade. Wer vor dem Heimweg US-Dollar übrig hat, wird feststellen, dass sich der Wechselkur in der Zwischenzeit geändert hat. Für Touristen mit einem normalen Budget fällt diese Änderung allerdings kaum ins Gewicht.
Der Devisenmarkt ist der größte Finanzmarkt der Welt. 2013 wurden durchschnittlich rund 5,3 Billionen US-Dollar täglich umgesetzt. Die größte Börse der Welt, die New York Stock Exchange setzt täglich hingegen nur gut 10 Milliarden Euro um.
Was wird beim Forex gehandelt?
Die einfachste Antwort darauf lautet: Geld. Allerdings funktioniert der Handel beim Forex-Trading etwas anderes als an der Börse. Der Trader erhält das Geld nicht physisch, sondern nur virtuell. Im Prinzip funktioniert Devisenhandel, als würde der Trader eine Aktie des jeweiligen Landes erwerben. Der Preis der Währung spiegelt in der Regel die Meinung des Marktes über die gegenwärtige und zukünftige Lage der Wirtschaft des jeweiligen Landes wieder. Kauft der Händler beispielsweise US-Dollar, kauft er prinzipiell eine Aktie der US-amerikanischen Wirtschaft. Er wettet darauf, dass die US-Konjunktur stabil ist und sich in Zukunft noch besser entwickeln wird. Wenn er seine „Aktien“ dann wieder verkauft, macht er Gewinn.
Grundsätzlich kann also gesagt werden, dass der Wechselkurs zwischen zwei Ländern den Zustand der einen Wirtschaft im Vergleich zur anderen Wirtschaft wiederspiegelt.
Natürlich wird ein Teil des Handelsvolumens auch durch kommerzielle und finanzielle Transaktionen verursacht. Der Großteil des Volumens im Währungshandel ist jedoch spekulativ. Schätzungen gehen sogar davon aus, dass mehr als 90 % des Währungshandels von Tradern verursacht wird.
Dabei gibt es Devisen und vor allem Devisenpaare die deutlich häufiger gehandelt werden als andere. Sie werden auch als „Majors“ bezeichnet.
Währung 1 |
Währung 2 |
Abkürzung |
Euro | US-Dollar | EURUSD |
Britisches Pfund | US-Dollar | GBPUSD |
US-Dollar | Schweizer Franken | USDCHF |
US-Dollar | Japanischen Yen | USDJPY |
US-Dollar | Kanadischen Dollar | USDCAD |
Australischer Dollar | US-Dollar | AUDUSD |
Neuseeland Dollar | US-Dollar | NZDUSD |
Symbole für Währungen haben drei Buchstaben. Die ersten beiden stehen für das jeweilige Land, die letzten beiden für die Währungsbezeichnung wie Dollar oder Pfund. So stehen bei „GBP“ die ersten beiden Buchstaben für „Great Britain“, das „P“ für „Pound“.
Aus der Tabelle wird deutlich ersichtlich, dass der US-Dollar mit Abstand die Währung ist, die am häufigsten gehandelt wird. Die amerikanische Währung ist in allen Trades zu knapp 85 % vertreten. Der Euro folgt auf dem zweiten Platz mit 39 %.
Der Yen ist mit 19 % die Währung, die am dritthäufigsten gehandelt wird. Demzufolge setzt sich der größte Teil der gehandelten Währungspaare aus diesen drei Währungen zusammen. Der Dollar ist dabei jedoch unangefochten die wichtigste Währung. Er wirkt sich meistens auch auf die anderen Währungen aus, sodass es unabdingbar ist, die US-amerikanische Wirtschaft zu beachten. Dies gilt selbst dann, wenn der US-Dollar kein Teil des Währungspaares ist. Das hat verschiedene Gründe:
- Die USA gilt als die größte Wirtschaft der Welt.
- Der US-Dollar gilt als sehr stabile Währung, was auch durch die politische Stabilität der USA verursacht wird.
- In Zahlreichen Staaten wird der US-Dollar als Zweitwährung oder als inoffizielles Zahlungsmittel genutzt.
- Der US-Dollar ist immer noch die Währung, in der Öl verkauft wird. Auch bei vielen anderen Rohstoffen spielt der Greenbuck eine entscheidende Rolle.
- Rund 62 % der Währungsreserven weltweit bestehen aus US-Dollar. Fast jeder Investor, jedes Unternehmen und jede Zentralbank besitzt US-Dollar und verfolgt deswegen seine Entwicklung.
- Die US besitzen den größten Finanzmarkt mit der höchsten Liquidität weltweit.
Manche Trader haben sich jedoch auf sogenannte „Exoten“ spezialisiert. In der Regel kennen sie die Wirtschaft des Landes besonders gut, sodass ein Handeln mit Exoten für sie besonders Sinn macht. Je nach Strategie kann es zudem sinnvoll sein, sich auf Währungen zu spezialisieren, die besonders volatil sind. Auf diese Weise steigt zwar das Risiko deutlich, die Renditechancen nehmen jedoch ebenfalls zu. Auch die Spreads sind in der Regel deutlich weiter als bei den Majors. Auch hier gibt es Währungen, die häufiger angeboten und getradet werden. Zu ihnen gehören:
Minor | Abkürzung |
Argentinischer Peso | ARS |
Brasilianischer Real | BRL |
Chinesischer Renminbi / Yuan | CNY |
Dänische Krone | DKK |
Ägyptisches Pfund | EGP |
Hong-Kong-Dollar | HKD |
Ungarischer Forint | HUF |
Anfänger wird allerdings empfohlen, erste Erfahrungen mit den Majors zu sammeln, bevor sie sich an das Traden von Minors herantrauen.
Wer handelt mit wem?
Der Forex hat keine zentrale Stelle, an denen Währungen gekauft oder verkauft werden. Früher gab es Devisenbörsen, in denen sich zumindest ein Teil des Handels bündelte. Die Zeiten, in denen Devisenbörsen einen bedeutenden Anteil am Forex hatten, sind inzwischen jedoch vorbei.
Stattdessen ist der Forex-Markt ein „Over-the-Counter“ (OTC)-Geschäft. Im Deutschen gibt es zahlreiche Übersetzungen und Synonyme. So wäre eine mögliche Übersetzung „über den Tresen“, da der Handel nicht über die Böse abgewickelt wird. Auch deswegen heißt der OTC-Handel auch heute noch Telefonhandel, selbst wenn er inzwischen eher über das Internet abgewickelt wird. Ein weiteres wichtiges Synonym ist „Interbanken-Markt“.
Da der gesamte Markt inzwischen elektronisch zwischen einem ganzen Netzwerk von Banken abgewickelt wird. Das bedeutet ebenfalls, dass sich die Händler an jedem Punkt auf der Welt befinden können. Auch der Zeitpunkt für den Forex ist fast irrelevant. Grundsätzlich ist es rund um die Uhr möglich, Devisen zu kaufen und zu verkaufen. Es kann allerdings je nach angewandter Strategie sinnvoll sein, den Handel auf bestimmte Zeiträume zu begrenzen. So unterscheidet sich die Volatilität einer Währung während der lokalen Handelszeiten deutlich von den Zeiten, in denen dort die herkömmliche Börse geschlossen hat. Dabei ändert sich die Liquidität des Marktes allerdings nicht. Die Markttiefe verändert sich hingegen und demzufolge gibt es bei den verschiedenen Währungspaaren je nach Strategie Zeitpunkte die für den Handel besser geeignet sind als andere.
Die Liquidität – also das Volumen, das zu einem beliebigen Zeitpunkt verkauft oder gekauft wird – ist beim Forex extrem hoch. Das macht es für jeden Trader sehr leicht, Währungen zu handeln. Aus der Perspektive eines Investors ist Liquidität deswegen wichtig, weil sie bestimmen kann, wie leicht sich der Preis innerhalb eines bestimmten Zeitraumes verändern kann. Ein Markt, der so liquide ist wie der Devisenmarkt, ermöglicht es, riesige Handelsvolumen zu traden, ohne dass die Auswirkungen auf den Preis sehr deutlich wären.
Der Forexmarkt ist zwar dezentralisiert, aber dabei dennoch kein reines Chaos. An seiner Spitze stehen die großen Banken mit dem Interbankenmarkt. Diese können miteinander durch EBS (Electronic Brokering Services) oder Reuters Dealing 3000-Spot Matching handeln. Darauf folgen die größeren Markteilnehmer wie Hedgefonds, Unternehmen, Retail Market Maker und Retail ECNs. Sie müssen ihr Geschäft über die Banken abwickeln und demzufolge etwas mehr an Gebühren bezahlen. Auf sie folgen die privaten Händler, für die der Forex am kostenintensivsten ist.
Warum ist Forex gewinnbringend?
Das Verhältnis der Währungen untereinander schwankt stetig. Häufig handelt es sich hierbei jedoch nur um ein paar Stellen hinter dem Komma, die auch Pips genannt werden. Wer also nur wenig Euros verkauft oder kauft, erzielt je Trade nur einen sehr kleinen Gewinn. Zudem muss er Wechselgebühren zahlen, sodass er sehr wahrscheinlich letztlich sogar Verlust macht.
Der Währungshandel ist dennoch gewinnbringend, weil die Trader sehr große Summen bewegen. Dafür müssen sie jedoch nicht das gesamte Kapital selbst aufbringen. Der Handel mit Hebeln ermöglicht es, dass sie nur einen Bruchteil von dem einsetzen, mit dem sie tatsächlich handeln. Das erhöht die Rendite deutlich, führt aber auch zu einer Erhöhung des Risikos.
Unterschiedliche Arten Forex zu handeln
- Spotmarkt (auch: Kassamarkt oder Effektivmarkt)
- Futures (Terminkontrakte)
- Optionen
- ETFs
Im Spotmarkt werden Währungen sofort unter Hilfenahme des aktuellen Marktpreises gehandelt. Vorteile sind die Einfachheit, die hohe Liquidität und enge Spreads. Zudem ist er rund um die Uhr geöffnet und der Marktzugang ist auch für private Anleger sehr leicht. Accounts können häufig schon für einen sehr geringen Betrag eröffnet werden.
Futures sind Verträge darüber, in der Zukunft eine bestimmte Menge eines Gutes zu kaufen oder zu verkaufen. Ein Bruchteil des Wertes als Einsatz reicht aus um einen Kontrakt zu eröffnen. Deswegen sind Futures eine Hebelinstrument. Vorteile von Futures sind ein sehr transparenter und gut regulierter Markt. Ein Nachteil gegenüber Optionen ist das höhere Risiko, das aus der Nachschusspflicht resultiert.
Eine Option gibt dem Käufer die Möglichkeit – aber im Gegensatz zu Futures nicht die Pflicht – eine Währung zu einem festgelegten Preis zum Laufzeitende zu kaufen oder zu verkaufen. Nachteile sind die begrenzten Handelszeiten und die im Vergleich zum Forexmarkt deutlich geringer Liquidität.
Exchange-traded funds können beispielsweise verschiedene Währungen gemeinsam enthalten und dem Trader so ermöglichen, sein Risiko zu diversifizieren. RTFs werden von Finanzinstitutionen angeboten und können wie Aktien gehandelt werden. Auch hier ist der Nachteil, dass ETFs nicht rund um die Uhr gehandelt werden können. Zudem werden für sie Zusatzkosten fällig.
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