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Forex Grundlagen

Forex Trading-Journal

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Ein Trading Journal ist unabdingbar um sich dauerhaft weiterentwickeln zu können. Es enthält alle wesentlichen Informationen, um auf Dauer alle Fehler zu identifizieren, Schwächen zu beseitigen und so die Rendite deutlich zu verbessern.

Warum jeder ein Trading-Journal braucht

Viele Trader geben sich mit der Transaktions-History beim Forex Broker zufrieden. Tatsächlich sind dort einige sinnvolle Informationen zu finden, die wirklich wichtigen fehlen jedoch. Wer nur diese Daten zur Verfügung hat, wird sich innerhalb kürzester Zeit nicht mehr daran erinnern können, warum er einen bestimmten Trade eingegangen ist. Dies ist jedoch genau die Information, die am wichtigsten ist. Nur wer weiß, warum er wie gehandelt hat, kann in Zukunft Fehler vermeiden oder Erfolge wiederholen.

Im Forex-Tagebuch werden demzufolge nicht nur die harten Fakten wie Eintritt, Gewinn und Zeitpunkt festgehalten, sondern auch weiche Faktoren wie Stimmung, Methode und Gedanken. Auf diese Weise wird häufig sichtbar, wie wichtig Disziplin ist und welche Fehler der Tradingplan noch besitzt.

Das folgende Beispiel wird beispielsweise fast jedem Trader bekannt sein:

  •  Der Trader erhält ein klares Kaufsignal, hat dabei jedoch ein schlechtes Bauchgefühlt.
  • Er geht die Position trotzdem ein und der Kurs sinkt kurz darauf deutlich.
  •  Kurz vor dem Stop loss schließt er die Position, um die Verluste zu begrenzen.
  •  Der Kurs schießt anschließend nach oben.

Die meisten Trader kennen diese Situation und viele machen immer wieder die gleichen Fehler. Häufig sind es die folgenden:

  • Trader schließen die Position zu früh.
  • Trader schließen die Position zu spät.
  • Der Plan wird nicht eingehalten.

Fazit: Die meisten Trader schaffen es nicht, Emotionen und Trading auseinander zu halten. Ein Tagebuch hilft dabei, sich diesen Fakt bewusst zu machen. Hier stehen alle Misserfolge, die daraus resultierten, dass der Trader sich nicht an seinen Plan gehalten hat, sondern Emotionen entscheiden hat lassen. Dies bedeutet jedoch ebenfalls, dass es leichter wird, sich in kritischen Situationen zu erinnern, welche Fehler dies verursacht hat. Zur Not können Trader sogar ihr Tagebuch in den entsprechenden Situationen zur Hand nehmen und sich so bremsen.

Fünf Gründe, um ein Trading-Journal zu führen

Ein Trading-Journal kann nicht nur dabei helfen, emotionale Fehlentscheidungen zu verhindern, sondern hat auch die folgenden fünf Vorteile:

  • Ein Trading-Journal kann dabei helfen, sich selbst und die aktuelle Lebenssituation zu definieren.
  • Ein Trading-Journal hilft dabei, die Ziele des Trading-Plans und den Fortschritt im Blick zu behalten.
  • Ein Trading-Journal verdeutlicht Schwächen und Stärken.
  • Trading-Journal ist eine Möglichkeit, sich selbstständig zu verbessern und zu coachen.

Der letzte Punkt ist vor allem für die Trader wichtig, die nicht auf eine akademische Ausbildung um Finanzbereich zurückblicken können. Ein Großteil der Trader bildet sich selbst weiter und beginnt häufig bei den absoluten Grundlagen. Das Internet ermöglicht nicht nur den Zugriff auf wertvolle Informationen, sondern auch die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und auf diese Weise die Lernkurve zu verkürzen. Allerdings haben die meisten dennoch keinen Coach oder sogar Mentor.

Ein Mentor würde bei jedem Schritt zur Seite stehen, Fehler aufzeigen, Stärken loben und die Disziplin stärken. Gerade neue Trader können sich einen solchen Mentor jedoch kaum leisten oder haben nicht die entsprechenden Kontakte. Das Nächstbeste ist, sich durch ein Trading-Journal selbst ein Mentor zu sein.

Ein gut geführtes und detailliertes Trading-Journal kann fast so gut sein wie ein Trainer, der einem über die Schulter sieht. Zwar ist das Führend es Trading-Journal zeitaufwändig und langweilig, dafür kann es jedoch sogar lehrreicher sein als ein Seminarbesuch oder das Durcharbeiten eines Buches. Über die Zeit wird das Journal immer weiter wachsen und wenn es alle wichtigen Daten und Fakten enthält, kann es wichtige Lektionen enthalten.

  • Trader können dadurch wichtige Erkenntnisse erlangen wie beispielsweise:
  • Bei welchen Nachrichten funktioniert der Handel nicht
  • Muss pro Trade mehr oder weniger riskiert werden
  • Wann sollte der Händler mit dem Traden anfangen und wann sollte er besser etwas anderes tun?

Welche Daten gehören in das Trading-Journal?

Das Trading-Journal liefert im Optimalfall sämtliche relevanten Daten zu allen Trades und auch zum Händler. Deswegen sollten Trader nicht gleich mit dem Festhalten der Trades beginnen, sondern zunächst sich selbst hinterfragen.

Zu Beginn sollten Trader festhalten, warum sie Devisen handeln. Welche Erwartungen haben sie an sich und den Forex-Handel? Welchen Lebensstil haben sie, welchen wollen sie haben? Wie lernen sie am schnellsten? Wie viel Zeit können sie für den Forexhandel aufbringen? Welche Ziele haben sie?

Anschließend sollten sie sich fragen, welche Sichtweisen sie auf den Markt haben. Diese Frage ist wichtig um zu verstehen, wie Entscheidungen getroffen werden und das Risiko verwaltet wird.

Beobachtungen des Marktes: Nun beginnen die täglichen Einträge. Jeder Tag ist unterschiedlich, aber häufig gibt es Tendenzen, von denen ein Trader profitieren kann. Mit einer sorgfältigen Beobachtung wird es leichter, solche Tendenzen früh zu erkennen und die Strategie für den Tag entsprechend anzupassen. Sich selbst zu verändern fällt ebenfalls leichter, wenn die Veränderungen des Marktes früh wahrgenommen werden.

Fehler und verpasste Gelegenheiten: Dies ist fraglos der unangenehmste Teil des Tagebuches. Allerdings sind dies genau die Ereignisse, von denen Trader am meisten lernen können. Zu früh geschlossene Trades, falsche Einstiegslevel, nicht richtig gewählte Positionsgröße, usw. sollten festgehalten werden, um diese Fehler in Zukunft zu vermeiden. Im Optimalfall wird zudem kurz vermerkt, wie der Fehler entstanden ist.

Performance-Statistik: Ein Großteil der Trading-Performance lässt sich durch harte Daten quantifizieren. Eine grafische Darstellung im Zeitverlauf hilft dabei, Weiterentwicklungen und Schwächen zu erkennen.

Zugegeben klingt dies viel. Dennoch enthalten alle Punkte wichtige Informationen, die langfristig dabei helfen, sich zu verbessern. Allerdings gibt es auch ein absolutes Minimum, das erforderlich ist, um von einem Trading-Tagebuch profitieren zu können. Dies beinhaltet:

    EinstiegsbereichEinstiegs-Trigger

  • Positionsgröße
  • Regeln des Trades
  • Retrospektive des Trades

All diese Informationen sind deswegen sinnvoll, weil sie sehr kondensiert aufgeschrieben werden können und die wichtigsten Fehler direkt darstellen.

Trade-Retrospektive

Während viele dieser Punkte selbst erklärend sind, ist die Trade-Retrospektive in ihrer Wichtigkeit nicht zu unterschätzen. In ihr wird festgehalten, wie gut ein Trade funktioniert hat und wo Verbesserungspotential vorliegt. Wer die Retrospektive regelmäßig und detailliert erstellt, spart zudem bei der Auswertung des Trading-Journal viel Zeit.

Zur Retrospektive sind folgende Fragen wichtig:

  • War die Positionsgröße gut gewählt und Risiko und Renditechancen in ein geeignetes Verhältnis zu bringen oder war sie zu groß oder klein?
  • Hätte es ein besseres Einstiegslevel geben können?
  • Welche Werkzeuge hätten das Timing verbessern können?
  • Wurde aufgrund von Ungeduld voreilig gehandelt?
  • War der geplante Profit realistisch?
  • Waren Stop loss und Take Profit richtig gewählt?
  • Welche Nachrichten oder Ereignisse sorgten dafür, dass der Markt sich so bewegte, wie er es tat?
  • Wurde der Trade dauerhaft beobachtet? Falls ja: wie? Und falls nein: Warum nicht?
  • Wurde der Ursprungsplan während des Trades verändert?
  • Wurde das Stop loss geändert?
  • Wurden Teilgewinne mitgenommen?
  • Wurde der Trade entsprechend des Tradingplan geschlossen oder wurde der Trader vom Markt überrascht?

Nun werden die Antworten genutzt, um Positionsgröße, Einstiegszeitpunkt und Orderplatzierung neu zu bestimmen. Die Frage verraten eine Menge darüber, wie ein Trader sich beeinflussen lässt und auf welchen Grundlagen er seine Entscheidungen trifft. Eine der wichtigsten Fragen ist zudem:

Wurde der Trade nach dem Tradingplan durchgeführt?

Jeder Fehlversuch, bei dem dies nicht der Fall war, ist ein weiteres Argument, sich beim nächsten Mal an den Plan zu halten. Jedes Mal, wenn ein Trade nicht nach dem ursprünglichen Plan durchgeführt wurde, ist dies in gewisser Weise ein doppelter Verlust: Zum einen führte der Trade nicht zum Gewinn, zum anderen lässt sich die Fehlentscheidung nicht nutzen, um daraus wichtige Informationen darüber zu sammeln, ob der Tradingplan funktioniert. Er ist also völlig nutzlos, wenn er nicht wenigstens als Motivation dazu dient, zukünftig mehr Disziplin aufzuwenden und sich an den Plan zu halten.

Trading-Journal auswerten

Das detaillierteste Trading-Tagebuch ist nichts wert, wenn es nicht in regelmäßigen Abständen ausgewertet wird. Bei der Suche nach wiederkehrenden Fehlern helfen die folgenden Fragen:

  • Welche Indikatoren oder Kaufsignale funktionieren gut? Welche nicht?
  • Können die Indikatoren so angepasst werden, dass Fakeouts vermieden werden und die Signale eindeutiger werden?
  • Werden Gewinntrades zu früh geschlossen? Müssen die Renditeziele angepasst werden?
  • Werden Verlusttrades länger gehalten als gut ist? Wie kann das Stop-loss besser gesetzt werden?
  • Wie häufig passieren Abweichungen von Tradingplan? Welche waren erfolgreich?
  • Welche Gelegenheiten wurden verpasst und warum? Lag es am Signal oder an Methode und System?
  • Was hätte verändert werden können, um Verluste zu verringern und Gewinne zu maximieren?
  • Welche Lotgröße ist erfolgreich?
  • Welche Marktumgebung liegt dem Trader besonders? Trend oder Range?
  • Welche Währungspaare sind besonders gewinnträchtig oder verlustbringend?
  • Welche Trading Session ist besonders erfolgreich?
  • Welche Nachrichten haben welche Volatilität ausgelöst? Wann passte sie ins eigene Konzept und welche musste eher vermieden werden?
  • Verlaufen bestimmte Tage erfolgreicher oder häufen sich Verluste in bestimmten Sessions?

Diese Fragen sollten schnell dabei helfen, relevante Informationen zu finden. Natürlich ist dafür häufig notwendig, das Tagebuch statistisch auszuwerten. Ein Teil davon lässt sich mit ein paar Excel-Kenntnissen am PC schnell umsetzen. Auch Grafiken lassen sich so schnell erstellen. Es lohnt sich also in vielen Fällen, das Tagebuch elektronisch zu führen und sich etwas in Datenverarbeitung einzulesen. Die aufgewendete Zeit ist schnell wieder wett gemacht.

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