Eine der beliebtesten Strategien im Forex, ist die sogenannte Break-Out Strategie. Oder auch Ausbruchsstrategie genannt. Ausbrüche werden immer gern gehandelt, da sie in der Regel dynamisch erfolgen und als eine Bestätigung dafür gelten, dass die Wahrscheinlichkeit für einen bestimmten, zukünftigen Kursverlauf erhöht ist.
Man kann also Ausbrüche aus Seitwärtsphasen oder bestehenden Trends handeln. Allgemein gesagt, handelt man Ausbrüche aus relevanten Widerstands- oder Unterstützungszonen. Das heikle an der Sache ist, dass Ausbrüche oft Fehlsignale generieren können, die sogenannten Fake Break-Outs oder Fehlausbrüche. Wie man diese umgeht, werden wir etwas weiter im Text erklären.
Wie man Ausbrüche handelt?
Eine gängige Strategie ist es, Ausbrüche aus Seitwärtsphasen zu handeln. Warum aus Seitwärtsphasen? Weil Seitwärtsphasen Konsolidierungen darstellen und man dementsprechend davon ausgeht, dass ein Ausbruch einen neuen Trend einleitet. Das Ganze kann in etwa so aussehen.
Abb. Forex Chart Ausbruch (Break-Out)
Das Chart für das Währungspaar USDJPY zeigt Tageskerzen. Man sieht deutlich, dass der erste Ausbruch, der aus der längerfristigen Seitwärtsphase erfolgte, einen dynamischen Anstieg nach sich brachte.
Was allerdings ebenfalls auffällt ist der Umstand, dass sich kein nachhaltiger Trend etabliert haben muss, wie oft fälschlicherweise angenommen. Daher ist es ratsam, zwar relevante, langfristige Widerstände und Unterstützungen zu nutzen, seine Ziele jedoch eher kurzfristiger zu wählen. Man kann das auch mit dem sogenannten Swing-Trading vergleichen.
Auch Ausbrüche aus Trends eignen sich für den Handel. Das untere Chart zeigt den EURUSD Kurs mit Tageskerzen. Der leichte nun seit Monaten andauernde Aufwärtstrend wurde vor kurzem nach unten hin gebrochen. Zwar war der Ausbruch in Folge bereits vorheriger dynamischer Bewegung nicht sehr stark, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit für die Fortsetzung der Bewegung nach unten in diesem Fall erhöht.
Abb. EUR/USD Kurs vor Ausbruch
Was tun mit Fehlausbrüchen?
Schauen wir uns das Ganze auf etwas kürzerer Zeitebene an, dann fällt auf, dass die Fehlausbrüche in diesem Fall viel öfter vorkommen bzw. die Trends, die sich auf einen Ausbruch anschließen nicht immer sehr lange dauern müssen. Das folgende Chart zeigt das Währungspaar NZDUSD mit einem Fehlausbruch nach oben und einem Ausbruch, bei dem der Trend zwar länger andauert aber kurze Zeit später wieder dreht.
Abb. Fehlausbruch NZD/USD
Die Fragen, die sich stellvertretend für die Break-Out Strategie auf kurzer Zeitebene stellen sind: Wie verringert man das Verlustpotential im Falle eines Fehlausbruchs und wie definiert man ein adäquates Ziel, falls der Trend früher als gedacht drehen sollte?
Für die erste Frage gibt es zwei Möglichkeiten:
Die Ausbruchskerze sollte in jedem Fall über dem Ausbruchsniveau schließen
Ein Retest des Ausbruchsniveaus wird für den Einstieg genutzt
Die erste Regel sollte klar sein. Schließt die Ausbruchskerze oberhalb des Ausbruchsniveaus, so ist von zunächst mal einem nachhaltigen Ausbruch auszugehen. Behält man diese Regel im Auge, so wird man besonders auf kurzfristiger Basis feststellen, dass viele Ausbruchskerzen im Rahmen eines Fehlausbruchs unterhalb des Niveaus schließen, also kein Einstieg erfolgen sollte. In dem oberen Fall ist es so, dass der Fehlausbruch erst später zum Tragen kommt. Zunächst mal sieht alles nach einem normalen Ausbruch aus.
Das Abwarten auf den Retest sorgt dafür, dass man sich zu einem guten Preis eindeckt. Das wiederum bedeutet, dass man den Stopp näher an den Einstiegskurs legen kann, da das Ausbruchsniveau ebenfalls nah am Einstiegskurs liegt. Den Stopp legt man in der Regel knapp darunter.
Nachdem der Kurs weiter angestiegen ist, befindet man sich somit bereits in der Gewinnzone. Fällt der Kurs wieder zurück, wie es in dem vorliegenden Fall ist, so ist der Verlust geringer, als wenn man ohne den Retest weiter oben eingestiegen wäre, vorausgesetzt der Stopp läge ebenfalls knapp unter dem Ausbruchsniveau.
Für die zweite Frage gibt es drei Möglichkeiten, die sich allerdings allgemein auf die Zieldefinition beziehen:
Fest definierte Laufzeit für den Trade
Fest definierte Pips-Anzahl
Umkehrsignal
Die Zieldefinition ist eine der schwierigsten Aufgaben im Trading. Das Motto lautet zwar immer „Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen“. Auf das reine Trading bezogen ist das jedoch ein Widerspruch in sich.
Fängt man mit dem Verlustbegrenzen zu früh an, läuft man stets Gefahr, dass der Trend weiter geht und somit auch weitere Gewinne entgehen, also nichts mit „Gewinne laufen lassen“. Was also tun? Im Trading kann man sich daher meistens maximal durch fest definierte Regeln behelfen, nicht im Sinne des oben genannten Mottos, sondern im Sinne der Beständigkeit und damit der höheren Gewinne im Verlauf der Zeit, sprich Performance.
Dabei gilt es meist folgendes zu beachten. Je kürzer die gehandelte Zeitebene, desto kürzer auch die fest definierte Laufzeit oder geringer die Pips Anzahl. Beim sogenannten Umkehrsignal, würde man dann aussteigen, wenn es ersichtlich ist, beispielsweise eine Bodenbildung im Gange ist. Doch wie bereits gesagt, gibt man bei dieser Methode Gewinne ab.
Fazit- Break-Out Strategien sind für Anfänger geeignet
Besonders für Anfänger sind Break-Out Strategien gut geeignet. Dabei sollten folgende Dinge beachtet werden.
Es können Ausbrüche aus Trends und Seitwärtsphasen gehandelt werden
Ausbrüche können sowohl auf kurzfristiger als auch langfristiger Basis gehandelt werden. Eine kombinierte Taktik ist jedoch empfehlenswert (Ausbruch auf längerfristiger Zeitebene, Haltedauer kurzfristig).
Das Verlustpotential bei Fehlausbrüchen sollte durch gutes Einstiegsmanagement (Schlusskurs der Ausbruchskerze und Retest) stets verringert werden.
Die Zieldefinition sollte je nach gehandelter Zeitebene so starr wie möglich sein, auch wenn das bedeutet, dass der einzelne Trade zu früh geschlossen wird.
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