Die Trendfolge ist im Forex genauso vertreten wie im Aktienmarkt. Kein Trend verläuft allerdings gleichmäßig. Jeder Trend wird durch Korrekturen begleitet. So haben sich aufgrund dieser Tatsache Strategien entwickelt, die diesen Korrekturhandel berücksichtigen. Oft bezeichnet man den Korrekturhandel auch als Kontratrendhandel, da man ja quasi gegen den bestehenden Trend handelt. Doch im Grunde genommen handelt es sich auch hierbei um Trendfolgehandel, nur eben auf kurzfristigerer Basis.
Was macht einen Kontratrend aus?
Zum einen macht, wie bereits oben angedeutet, eine Korrektur einen Kontratrend aus, also einen kurzfristigen Trend innerhalb eines langfristigen Trends. Es kann aber auch durchaus sein, dass man auf eine Trendwende setzt und einen sich neu etablierenden Trend handeln möchte. Das ist dann zwar kein Kontratrend in dem Sinne, aber der Einstieg erfolgt noch im Rahmen des bestehenden Trends in die entgegengesetzte Richtung. Wir haben also zwei Arten möglicher Kontratrends, die wir vorstellen wollen.
Korrekturhandel als Kontratrend
Für den Korrekturhandel benötigt es wie gewöhnlich zunächst einmal einen großen Trend, der mit Hilfe von Indikatoren oder Trendlinien identifiziert werden könnte. In der Regel verbinden Trendlinien die Tiefs und Hochs eines Trends. Dabei gilt ein Trend als bestätigt, sofern zwei Tiefs bzw. Hochs miteinander verbunden werden können.
Abb. Indentifikation eines Trends
Das obere Chart zeigt, dass sich das Währungspaar NZDUSD auf Wochenbasis stark in einem Abwärtstrend befindet. Die beiden Tiefs bestätigen diesen Trend. Das Chart zeigt allerdings auch, dass der Trend zu stark ist, da das dritte Tief erst viel später gebildet wird. Dennoch und vereinfacht dargestellt, könnte eine Korrektur zu oberen Trendlinie im Rahmen des Kontratrendhandels gehandelt werden.
Wie geht man aber dabei vor? Denn schaut man genau hin, so wurde ein Fast-Tief bereits einige Zeit vorher gebildet. Wäre man da bereits eingestiegen, so hätte man mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Verlust erlitten, da sich die Korrektur nicht weiter ausgebildet hat. Um solche Fehlsignale zu vermeiden, bedarf es einer Optimierung mittels Filterindikatoren, wie etwa dem RSI.
Der RSI Indikator zeigt auf, wie stark der aktuelle Trend noch ist. Das beste Signal ist dabei eine RSI Divergenz. Wenn also der Kurs weiter fällt, während der RSI Indikator bereits einen Anstieg anzeigt. In diesem Fall scheint sich der aktuelle Trend abzuschwächen. Genau darauf warten wir, bevor wir einen Kontratrend-Trade eröffnen.
Schauen wir nochmals auf das Chart, so werden wir gleichfalls erkennen, dass sich beim Fast-Tief noch keine RSI Divergenz gebildet hat. Also kein Einstieg erfolgen sollte. Erst beim letzten Tief wird die RSI Divergenz deutlich, womit das ein Signal für den Korrekturhandel wäre. Und wie man sieht stieg das Währungspaar in Folge bis an die obere Trendlinie an. Das Ganze muss natürlich nicht unbedingt auf Wochenbasis gehandelt werden. Der Korrekturhandel funktioniert genauso auch auf kurzfristigen Zeitebenen.
Abb. RSI Divergenz
Trendwenden rechtzeitig erkennen
Neben dem Korrekturhandel, können Händler gegen einen Trend handeln, weil sie eine Trendwende früh genug erkennen. Im Grunde genommen, identifiziert man ja auch beim Korrekturhandel kurzfristige Wenden. Hierbei versucht man grundlegende Trendwenden zu identifizieren. Die Idee dabei ist folgende. Man möchte so lange wie möglich an einem neuen Trend Teil haben, auch wenn das am Anfang ein erhöhtes Risiko bedeutet.
Doch bedeutet das wirklich ein erhöhtes Risiko? Das Risiko wird im Trading immer mit dem Verlustpotential pro Trade dargestellt und je nachdem wie weit der Stopp vom Kaufkurs zurück liegt. Sinnvoll ist es daher, den Stopp so nah wie möglich an den Kaufkurs zu legen, da der Verlust so geringer wäre.
Es wäre allerdings unvorteilhaft, wenn sich zwischen dem Stopp und dem Kauf-Kurs keine relevante Zone befinden würde, weil man so durch normale Schwankungen leicht ausgestoppt werden kann. Eine relevante Zone stellt dabei eben das Tief bzw. Hoch dar. Das heisst, je näher man sich am Tief oder Hoch positioniert, desto geringer ist das Verlustpotential. Schauen wir auf das obere Beispiel aber diesmal auf Tagesbasis.
Abb. Trendwende
Wie oben könnte der Trader gegen den Trend handeln, nur dass er von einer generellen Trendwende ausgeht und nicht von einer Korrektur. Um seinen Verlust im Falle weiter fallender Kurse zu verringern, wäre ein Einstig jedoch sehr nah an der unteren Trendlinie zu bevorzugen und den StopLoss unter diese Linie zu legen.
Je später der Trader einsteigt, umso größer ist sein Verlustpotential, wenn der Kurs doch dreht und unter die untere Trendlinie fällt, vorausgesetzt er platziert den Stopp darunter. Es wäre allerdings nicht empfohlen den Stopp darüber zu legen, da normale Schwankungen sonst die Position ausstoppen könnten.
Fazit-Kontratrend ist nicht immer Kontratrend
Im Trading versucht man stets Kursbewegungen zu handeln. Daher sind so gut wie alle Handelstechniken im Rahmen des Trendfolgehandels angesiedelt. Mit Kontratrend meint man dagegen überwiegend nicht die Kursbewegung selbst, sondern den Einstieg. Man wählt quasi einen Einstieg, der nicht in Richtung des Trends zeigt. Am Ende handelt man aber dennoch den sich neu etablierten Trend. Das kann entweder der Korrekturhandel innerhalb eines großen Trends sein oder der Handel auf eine generelle Trendwende hin.
Eine weitere Art gegen den Trend den Einstieg zu finden, ist die sogenannte Mean Reversion Technik. Vor allem innerhalb lang bestehender Trends, geht man davon aus, dass die Kurse sich nach einer Weile zu ihrem Mittelwert hinbewegen. Erreicht der Kurs einen extremen äußeren Wert, so spekuliert man darauf, dass sich der Kurs bald wieder zurückbewegt. Die Mean Reversion Technik ist daher dem Korrekturhandel ähnlich.
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