Auch wenn es zahlreiche Variationen im Trading gibt, können Anfänger sich bei Optionen die wesentlichen Grundregeln in wenigen Schritten erarbeiten: Der eigentliche Ablauf und Handel Optionen ist sehr einfach und schnell erklärt. Der langfristige Erfolg mit dem Handel Optionen ist wesentlich komplizierter und erfordert eine entsprechende Vorbereitung. Leider starten immer noch viel zu viele Trader geblendet von den hohen Renditen gänzlich ohne Vorbereitung in den Handel.
Wie lassen sich Optionen richtig handeln? Zunächst scheint der Handel sehr einfach zu sein, was sich aus der Konstruktion als “binäre” Option erschließt: Es gibt zwei Varianten, nämlich das Eintreffen einer Prognose oder das Gegenteil davon. Dementsprechend gewinnt oder verliert der Trader. Daher tragen Optionen auch den Beinamen Optionen oder Cash or Nothing- Optionen. Besonders Anfänger halten diese Übersichtlichkeit für simpel und gehen an Optionen wie an ein Spiel heran.
Der einfache technische Vorgang des eigentlichen Handels unterstützt diese Auffassung. Call- und Put-Optionen werden mit einem Klick oder Touch auf den grünen oder roten Button gebucht. Das gelingt auch mit dem Smartphone in der U-Bahn. Diese Einfachheit erzeugt einen Reiz, der sich aus der Illusion ergibt, man könne in weniger als einer Sekunde einen kräftigen Gewinn erzielen. Doch so ein Vorgehen kann höhere Risiken beinhalten als das Roulette-Spiel. Wer Optionen richtig handeln möchte, muss sich mit den Märkten ein wenig genauer auseinandersetzen.
Als allererstes sind Optionen ein Kapitalmarkt- oder Finanzprodukte und nicht wie gern immer wieder behauptet wird ein Glücksspiel. Der Handel Optionen ist hochspekulativ und mit sehr hohen Risken verbunden gar keine Frage. Dennoch folgt der Handel marktwirtschaftlichen Grundlagen wie Angebot und Nachfrage.
Optionen gehöhren zur Gruppe der sogenannte exotische Optionen, sind also Finanzderivate – abgeleitet von klassischen Aktien Optionen. „Derivat“ ist griechischen Ursprungs und bedeutet soviel wie Ableitung. Da Optionen vot allem Kurs-Spekulationen auf die Zukunft sind, gehören Sie zur Gruppe der Termingeschäfte. Des Weiteren sind Optionen sehr stark vereinfacht worden. Mit den komplexen Aktien Optionen haben Sie bis auf den gemeinsamen namen „Optionen“ nur noch wenig gemeinsam.
Ihre Konstruktion, der sie ihren Namen verdanken, ist in der Tat bemerkenswert. Es gibt für jede dieser Optionen die beiden Szenarien des Eintreffens einer Vorhersage über den Kurs oder des Nicht-Eintreffens. Dementsprechend erhält der Trader einen vergleichsweise hohen Gewinn zwischen rund 70 bis 700 Prozent oder erleidet einen Totalverlust, in Ausnahmefällen gibt es eine Verlustrückerstattung bis zu 15 Prozent. Optionen wurden im Jahr 2008 für private Trader freigegeben, vorher hatte es sie schon für institutionelle Investoren gegeben. Sie stellen zweifellos eine große Innovation am Finanzmarkt dar, denn Derivate auf Basiswerte gibt es schon lange, darunter die klassischen Optionsscheine, CFDs und Knock-outs sowie weitere exotische Varianten wie etwa Discount-, Outperformance-, Sprint-, Airbag- oder Express-Zertifikate, doch keine dieser Varianten kann mit einer Konstruktion wie die Optionen überzeugen.
Entweder bewegen sich die klassischen Derivate graduell mit dem Kurs mit (u.a. CFDs, Knock-outs) und erzwingen dadurch ein Stopplossmanagement inklusive Marktbeobachtung des Traders, oder sie sind so komplex konstruiert, dass sie Fachwissen für den Umgang mit ihnen erfordern (klassische Optionen und die anderen exotischen Varianten). Etwas erfahrenere Trader kennen das Problem: Um eine klassische Option mit ihren griechischen Kennzahlen richtig zu berechnen, bedarf es fast des Wissens eines Finanzfachwirtes. Zwar gibt es heutzutage Tools für die Szenario-Berechnung, doch auch deren Bedienung erscheint umständlich und schreckt eher ab. Erst aus dem Wissen um die ganze Welt dieser Derivate erwächst die Würdigung von Optionen, denn diese sind wirklich einfach zu verstehen. Dabei sind sie gar nicht so simpel, wenn man sie in all ihren Varianten betrachtet. Die Broker bieten teilweise eine große Vielfalt an Optionsvarianten an. Auf die Basiswerte aus den Anlageklassen Aktien, Indizes, Rohstoffe und Währungspaare können die Trader folgende Optionsarten buchen:
Call und Put: Die Prognose bezieht sich auf einen steigenden oder fallenden Kurs des Basiswertes.
Touch oder No-Touch: Der Kurs soll eine bestimmte Preisschwelle berühren oder nicht berühren.
Range: Der Kurs soll in einer Preisspanne enden. Es gibt (sehr selten) auch die gegenteilige Out-of-Range-Option.
Pairs: Der Trader befindet, welcher von zwei benachbarten Werten (zum Beispiel zwei Automobilkonzernen) sich besser entwickelt.
Hinzu kommen Zusatzfeatures wie das vorzeitige Schließen einer Option unter einem gewissen Gewinnverzicht („Early Closure“), das Verlängern der Laufzeit („Rollover“), das prozyklische Aufstocken („Ladder“) und das Verdoppeln des Einsatzes („Double Up“). Auch einen Option Builder für die Eigenkonstruktion einer Option bieten manche Broker an. Nicht überall stehen alle diese Möglichkeiten zur Verfügung, die noch komplizierter durch die verschiedenen Laufzeiten werden. Optionen können nämlich von ultrakurzfristig (30 Sekunden) über Minuten, Stunden, Tage, Wochen und Monate gehandelt werden. Sind sie am Ende gar nicht so einfach aufgebaut, wie es scheint?
Vorteile Optionen
Es bleibt dabei: Optionen sind vom Grundsatz her einfach. Zunächst einmal muss der Trader die genannten Möglichkeiten nicht zwingend ausschöpfen. Des Weiteren ist der vielleicht wichtigste Aspekt, dass die Gewinne oder Verluste einfach strukturiert sind. Ein einfaches Beispiel: Der Trader bucht eine Call-Option, für die er zum Auslaufen in einer Stunde einen Gewinn von 80 % erhalten kann, wenn nur der Kurs beim Auslaufen höher als beim Einstieg notiert. Wie hoch genau der Kurs steht, ist unerheblich. Es könnten zwei oder zweihundert Punkte über dem Einstieg sein, der Trader hat in jedem Fall verdient. Zwischen dieser einfachen Konstruktion und dem Stopplossmanagement beim klassischen Derivat liegen Welten. Hätte der Trader einen CFD gebucht, hätte er eine Stunde lang in jeder Sekunde darüber nachdenken können, wohin er seinen Stopp setzt. Und so denken Trader wirklich.
Der Trader einer Binären Option hingegen kann sein Smartphone hervorholen, auf den grünen Button für “Call” tippen und dann nach einer Stunde nachschauen, ob er gewonnen oder verloren hat. Einen Stopp gibt es nicht. Natürlich kann der Trader nun viele Werte mit verschiedenen Optionsarten buchen und außerdem die genannten Zusatzfeatures einsetzen, doch das ist nicht zwingend. Daher entscheidet der Trader selbst über Simplizität oder Komplexität, und das ist zweifellos der größte Vorteil von Optionen. Sie sind ein Kind des mobilen Internets. Vom Smartphone aus wird kaum ein vernünftiger Mensch einen Stopp seinem CFD-Kurs nachziehen. Das ist in der U-Bahn ohne Brille fast unmöglich (und ohne Stift für die Eingabe im winzigen Orderfenster), beim Autofahren wäre es lebensgefährlich. Eine Binäre Option lässt sich durchaus beim Autofahren buchen, auch wenn wir hierzu niemanden verleiten wollen – das Verkehrsrecht steht dem entgegen.
Optionen: Was wird verdient?
Auf die klassischen Call- und Put-Optionen schütten die Broker rund 70 – 90 % Rendite aus, auf Touch-Optionen zwischen rund 120 – 700 %. Die meisten Gewinnquoten bei den High Yields (den hohen Profiten der Touch-Optionen) finden sich zwischen 250 – 500 %. Es liegen schwierige Spekulationen zugrunde, das ist wahr. Dennoch: Wenn der Kapitaleinsatz auf eine Binäre Option nur 25 Euro beträgt und am Ende 125 Euro verdient werden können – was hat da der Trader groß zu verlieren? So einfach stellen sich Optionen auf den ersten Blick dar. Doch wie kann man sie richtig handeln, um diese Gewinne auszuschöpfen?
Optionen richtig handeln: Marktkenntnisse sind unerlässlich
Trader, die Optionen richtig handeln wollen, müssen sich vom Mythos der 1:1 Chance befreien. Dieser Mythos aus der Spieltheorie besagt, dass eine Münze, die sehr oft geworfen wird, am Ende etwa genauso häufig auf Kopf und Zahl landet. Das mag für eine Münze sogar stimmen, für die Geldanlage am Finanzmarkt stimmt es definitiv nicht. Das ist übrigens auch gut so, denn wenn es so wäre und wenn der Broker 80 % Rendite ausschütten und im Verlustfall 15 % erstatten würde, dann würde bei gleich häufigen Gewinnen und Verlusten ein Gesamtverlust von 5 % entstehen. Doch Märkte bewegen sich keinesfalls zufällig in eine Richtung, auch wenn es oft so scheinen mag. Sie folgen Gesetzen, nämlich denen der fundamentalen Wirtschaftslage und denen des Anlegerverhaltens. Diese Gesetze lassen sich auf einen ganz simplen Punkt gebracht wie folgt definieren:
Wenn sich die Wirtschaft fundamental gut entwickelt, steigen die Aktienkurse und die Rohstoffpreise.
In einem wirtschaftlich starken Währungsraum steigt der Wert dieser Währung gegen andere Währungen in schwächeren Währungs- und Wirtschaftsräumen.
Anleger folgen grundsätzlich einem Trend. Bei steigenden Kursen wird (allmählich) von der Mehrheit der Anleger nachgekauft, bei fallenden Kursen wird von der Mehrheit der Anleger (sehr schnell) verkauft.
Das sind die einfachsten Gesetze, die von vielen Unwägbarkeiten und scheinbar paradoxen Gegenströmungen begleitet werden. Das führt uns zum
Der Handel Optionen: Schritt für Schrit
Der Handel von Optionen ist sehr schnell erklärt. Sie spekulieren innerhalb eines festen Zeitraums auf die Kursbewegung eines Basiswertes – wie z.B einer Aktie, eines Rohstoffs, einer Währung oder eines Indizes. Dabei spekulieren Sie innerhalb eines Zeitraumes von 30-Sekunden bis hin zu mehreren Monaten ob der Kurs des Wertes steigt oder sinkt.
Dabei gehen Sie wie folgt vor:
Sie wählen ein Asset oder Basiswert
Die wählen eine Laufzeit
Sie geben das Kapital ein, welches Sie investieren möchten
Sie wählen die Richtung (Call oder Put)
Schritt 1: Auswahl eines Basiswertes (Assets)
Im ersten Schritt wählen Sie sich den Basiswert oder engl. das Assets auf dessen Kursverlauf Sie spekulieren wollen. Wir empfehlen liquide Basiswerte wie z.B den Goldpreis oder die Coca Cola-Aktie. Sie können aber auch auf z.B den Dax, den Währungskurs EUR/USD oder Silber wählen. Broker halten bis zu 200 verschiedene Basiswerte für Sie bereit.
Für Anfänger Optionen eignen sich zunächst klassische Call-Put-Optionen (High/Low), die entweder auf einen steigenden oder einen fallenden Kurs des Basiswertes setzen.
Schritt 2: Die Laufzeit wählen.
Die Laufzeit sollte eher übersichtlich gewählt werden, sodass ausreichend Zeit für das Handling bleibt, aber der Ausgang nicht zu lange auf sich warten lässt. Wir empfehlen für den Einstieg eine Laufzeit von 5 Minuten.
Der äußerst schnelle 30- und 60Sekunden-Handel ist zwar sehr unterhaltsam und spannend, erfordert aber schon eine gewisse Erfahrung und Vorbereitung und vor allem Konzentrationsfähigkeit und Disziplin. Längerfristige Optionen von Laufzeiten bis ab einem Monat sind zwar durchaus interessant, weil sich die Kursentwicklungen im großen Maßstab für einige Basiswerte gut einschätzen lassen, eignen sich aber nicht für das Training.
Schritt 3: Betrag eingeben
In Schritt 3 wählen Sie das Kapital welches Sie in den Trade investieren möchten. Je nach Broker variiert der Mindesteinsatz von 1€ bei binary.com oder Banc de Binary bis hin zu 25€ bei z.B dem Broker 24option. Die Renditen sind enorm, denn schon bei einem Einsatz von 10 Euro kann der Trader in diesem Fall 9,10Euro verdienen. Einige Broker bieten bis zu 91% Rendite. Eine genaue Übersicht der Renditen finden Sie in unserem Optionen Broker Vergleich. Insbesondere Anfänger im Markt der Optionen sollten aber nicht den Fehler machen, auf dieser Grundlage einen möglichen Stundenverdienst hochzurechnen. Der einfach gestaltete Handel Optionen ist weit komplexer.
Die Risiken sind nämlich ebenso hoch: Die Kurse der Basiswerte bewegen sich permanent in mehr oder weniger großen Ausschlägen. Es lässt sich also festhalten, dass die Verdienstmöglichkeiten enorm sind, allerdings auch die Gefahr des Verlustes. Wichtig ist aber, dass der mögliche Verlust auf den Einsatz begrenzt ist.
Schritt 4: Richtung wählen
Im letzten Schritt wählen Sie die Richtung Ihrer Optionen. Das setzen auf steigende Kurse wird als Call und das setzen auf sinkende Kurse als Put bezeichnet. Daher haben Optionen auch Ihren Namen. Die Handelsplattformen der Broker die den Handel mit Optionen anbieten haben die Eingabemasken sehr stark vereinfacht, so dass mit Pfeilen nach oben und nach unten die Richtungen markiert sind.
Als Einsteiger in den Handel Optionen sollten zunächst die aktuellen Kursbewegungen des ausgewählten Basiswertes beobachten. Aufgrund verschiedener Indikatoren und Signale geht der Trader davon aus, dass der Goldpreis kurzfristig steigen wird.
Er wählt Gold auf der Handelsplattform aus, legt seinen Einsatz fest und eröffnet eine Call-Option mit einer Laufzeit von 5 Minuten. Damit setzt er auf einen steigenden Kurs. Für den entgegengesetzten Fall müsste er also eine Put-Option eröffnen.
Mit Abschluss des Geschäftes wird bei Start der Optionen der aktuelle Goldpreis von 1.262,1234 US-Dollar je Feinunze fixiert.
Die Gewinnquote liegt von Anfang an bei 72 Prozent, es entscheidet nun der Goldpreis zum Ablauf der Option. Liegt er bei mindestens 1.262,1235 US-Dollar, ist die Option gewonnen und leuchtet grün auf dem Bildschirm auf – sie notiert im Geld.
Wird exakt derselbe Kurs festgehalten, notiert die Option am Geld und der Einsatz wird zurück auf das Handelskonto gebucht. Fällt der Goldpreis unter den Anfangskurs, notiert die Option aus dem Geld und der Einsatz ist verloren.
Fazit: Wie können Sie Optionen richtig handeln?
Folgen Sie den fundamentalen und charttechnischen Gesetzen des Marktes, halten Sie dabei aber ein striktes Risikomanagement ein. Beachten Sie zwei wesentliche Gesetze zum Zeitablauf am Markt:
Märkte antizipieren Entwicklungen. Die Kurse steigen schon wieder, während die Kanonen noch donnern.
Die Zeit an den Märkten ist gedehnt oder gestaucht. Das Zeichnen von geraden Trendlinien ist daher nur sehr begrenzt hilfreich.
Auch wenn der eigentliche Handel Optionen kinderleicht scheint, unterschätzen Sie nie das Risiko. Der erfolgreiche Handel Optionen ist dabei alles andere als einfach.
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